Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Or- 3 Bayerikhe Subiltfums-Landes«Huslfellung 1906 Seite 63
3m August des Iahres 1834 wurde mit dem Kgl.
Ilegierungs-Assessor Freiherrn Don Welden an der Spitze die
erwahnte konigl. Ministerial-Kommission ernannt, in deren
Hånden nicht nur die Leitung der fur dieses Jahr geplanten
Nusstellung lag, sondern die zugleich das Preisgericht bildete.
Nusgezeichnet wurden von den 779 Ausstellern 5 mit der
goldenen, 36 mit der silbernen und 47 mit der bronzenen
Dledaille. Autzerdem wurde 147 Ausstellern eine ehrenvolle
^rwahnung zuteil. Die goldene Utedaille, die man glaubte,
»nur fur solche Fabrikanten und Gewerbsmeister beantragen
zu durfen, deren Lrzeugnisse durch ihre Vollkommenheit in
Oerbindung mit der notigen Ausdehnung und Wichtigkeit des
Geschaftes durch eine Beihe von Iahren bewiesen haben, datz
!>e die ahnlichen Artikel des Auslandes uberflussig machen,"
wurde den nachstehenden funf Ausstellern verliehen:
1- ID. T. Fikentscher, Themiker und Fabrikbesitzer in
Markt-Uedwitz ((Db. Mainkreis).
2. Johann Kaspar Schnetter, Fabrikant chirurgischer
Instruments in Munchen (Isarkreis).
3. Schoppler & Hartmann, Besitzer einer Kattunfabrik,
einer Schnell-Bleiche und Appretur-Anstalt in Augsburg
(Db. Donaukreis).
4. Dr. Steinheil, K. Konservator und Astronom, Besitzer
eines Privat-Ateliers fur physikalische und astronomische
Instrumente in Munchen (Isarkreis).
5. T. von Dogel auf Ascholding, Besitzer der Frz. Karl
Dogelschen Gold- und Silber-Gespinnst- und Draht-
waren-Fabrik in Munchen (Isarkreis).
Die Koniglichen Fabriken standen autzer Preisbewerbung.
„Die Ausstellung hat bis zur Tvidenz gezeigt", Heitzt
es am Schlusse der die Pramiierung betreffenden Aus-
^ssungen, „datz es unserem Daterlande durchaus nicht an
fminenten Talenten gebricht, welche alles, was das Nusland
>n ihrem Fache Dorzugliches bietet, in gleicher Gute Her-
zustellen imstande sind, und Haufig sind es nur unrichtige
Ansichten, welche der Berichtigung bedurfen".
5ehr richtig und noch Heute zutreffend und beherzigens-
wert sind die Bemerkungen, die sich in dem Kommissions-
bericht gegen die Nusstellungsrenommierstucke richten
und in der Zorderung gipfeln, datz die Ausstellung biete, was
das tagliche Leben fordere. „Manche Fabrikanten",
sagt der Bericht, „scheinen von der Idee ausgegangen
zu sein, es kame bei einer Industrie-Ausstellung
vorzuglich darauf an, zu zeigen, datz man auch
etwas autzergewohnliches darzustellen vermoge,
allein nur solche IDare verdient vor allem als dem
Staate nutzlich und wichtig genannt zu werden,
welche um den moglichst billigen Preis, durch die
reellsten schatzungswertesten Tigenschasten die Le-
dursnisse des grotzeren Publikums befriebigt; nur
jener Fabrikant verdient offentliche Anerkennung,
der solche IDare liefert, 'denn daran wird niemand
zweifeln, datz man mit einem verhaltnismatzigen
Aufwande von Mitteln im einzelnen auch etwas
autzerordentliches leisten Kann."
Lebhaft bedauert die Kommission, datz sie nur von
sehr wenigen Fabrikanten Notizen uber ihren Betrieb erhalten
Habe und zum Schlusse verwahrt sie sich, datz sie irgend
etwas mit den in der Allgemeinen Seitung, Dinglers Journal,
den Bayerischen Annalen und anderen bffentlichen Blattern
erschienenen Aufsatzen zu tun habe und erklart, datz diese
lediglich als Privatansicht zu betrachten seien.
Zur Berichterstattung hatte sich die Kommission in vier
Komitees gegliedert.
1. Fur Leinen- und Schafwallen-Fabrikation.
2. Fur Baumwollen- und Seiden-Fabrikation.
3. Fur Metall-Fabrikation und Mechanik und
4. fur alle ubrigen Kunst-, Handwerks- und Fabrik-
Erzeugnisse. R.
FemridiÉer uber das
Zur ergd^ung unferer kefer geben wir nadiitehend
nadi Form und Snhalt gleich )>gefchmackvolle<iSdireiben
eines Hnonymus wieder, der fich beruten gefuhIt hat,
u er die moderne Kunst zu Sericht zu titzen und dabei
zu dem Ergebnis gekommen ilt, dah diete lamt ihren
erfretern wert itt, den hollitchen Flammen uberantwortet
zu werden. Das mit dem Pottttempel: heutershauten
^ertehene Sdireiben lautet:
Hn das Husttellungscomifee, niirnberg.
Wohin auch die finnigen Plakate des Husttellungsjahres 1906
uerfandt worden ertont eine Stimme des Erttaunens, wohin der
eldimadi und Kuntttinn des Ilurnberger Eomitees der Randes-
Susiieilung gekommen tein moge. Ein Ilurnberger der auswårfs
ommf muh ti di tchdmen tur teine bandsleute, Spott Bohn und
m'gliebige Kritick nehmen kein Ende. Die Berren die dieten Plakat-
entwurf gewdhlt haben, rougen viet wenn tie Shren zweifelhaften
Husftenungsplakat
Setchmack tur Simplicittimuscarrikaturen dem allgemeinen Urtheil
von Sachuerttåndigen & nicht Sachuerttåndigen Preis geben. Ptui
Ceutel rutt ein leder dietes abfdieuliche Blau welches Birnmel L
Fahnen als ein ganzes ertcheinea IdHt, abgetheilt durch ein paar tchwarze
Striche. Hiles dcht Mutter Simplicittimus. Dann die drel fchwarzen
Simplicittimuscarrikaturen darunter der bedauernswurdige Aungling mit
dem ttelten Senick und die alte Kaiterburg getiincht mit gelber
Kuchentarbe o Vandalismus in hochiter Potenz, o togenannter Kuntt-
tinn der tleuzeit wohin hatt du dich verirrt ? Deine Hnhanger tind
wurdig, verbrannt zu werden, wurdiger als die Opier des gratien
Hberglaubens in der grauen Vorzeit der 3nquitition.
Sehet Eudr das Placaf mit den vier Rottern der Internationalen
Kuntt- und henbachausttellung 1905 Munchen und nebmet alsdann
Euere Simplicittimuscarrikaturen alsdann legf Euch die Frage vor,
ob tich die auswdrts kommenden Ilurnberger nicht Ichdmen mutfen
ob Eures fogenannten Kuntttinnes.
Schattet ein anderes Plakat im Rahmen des normalen Setchmackes
und tibergebet die Simplicittimuscarrikaturen dem Fegfeuer !
natus norimbergus.