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Herausgegeben uon der fiusstellungsleitung.
Schriftleiter: Frof. Pr. Paul Johannes Rée, Bibliothekar und Sekretår des Bayerischen Gewerbemuseums in Murnberg. Telephon 5549.
Pruck und Verlag: Wilh. Tummels Buch- und Kunstdruckerei, Nurnberg,
fllleinige Inseraten-finnahme durch såmtliche Bureaux der finnoncen-Expedition Rudolf flosse.
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Erscheint in 42 Nummern: Von Mai bis Dezember 1905 mona
Iich einmal, von Januar bis April 1906 monatlich zweimal un
von Mai bis Oktober 1906 wochentlich einmal.
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Vie Seanitgeminnung im Fichtelgebiege.
gelungen sind, sondern
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uf dem Platze vor dem neuen BaHn-
Hofgebaude in Nurnberg steht von
Nteisterhand geformt das schone
Monument des Prinzregenten Luit-
pold. Die Bronzegestalt des Re-
genten ziert einen Socket, welchen
man aus blaugrauem Granite
herstellte, wie die Treppenstusen,
roelche zu ihm fuhren. Nus gleichem
Materiale sind auch die Lowen,
welche das Monument flankieren,
Figuren, welche den Kenner er-
freuen, nicht nur weil sie wohl
weil es wleder einmal unter-
nommen wurde, derartige Kunstwerke aus Granit Herzu-
stellen. Ls ist ja moglich, dah von dem Trfolge gelockt,
Kunstler sich wieder dieses Materials annehmen oder dah
einer zurzeit recht bluhenden Industrie, die der Granit-
verarbeitung, neue Bahnen zugewiesen werden. 3m Mittel-
alter, etwa im 14. oder 15. Iahrhunderte,*) vielleicht noch
*) Sd)on im 14. Iahrhunderte maren beim Bau der Ulbrechts-
burg in Meitzen Steinmetzen aus lvunsiedel verwendet.
fruher, wutzte man in Gegenden, in welchen unser Gestein
einen Teil der Berge kildet, wie im Bayerischen, im Bohmer-
walde und im Fichtelgebirge, datz man das splitterige
Material zu Figuren, Grnamenten und dergl. verwenden
Konnte. Fenstern und Turen mancher alten Kirche und
mancher Nitterburg hat man die Komplizierten Formen der
Gotik gegeben und das Gestein erhielt sich, wie man an
den Fenstern der Airchenruine aus dem Katharinenberge
bei lvunsiedel ersehen Kann, recht wohl,-ja Kunstler aus
dem 1132 gegrundeten Maldsassener Kloster schmiickten den
Talvarienberg in der Nahe des im ehemaligen Stiftsgebiete
gelegenen lviesan mit sehenswerten granitenen Figuren.
Hatte in den Stadten manch' alter Dombaumeister Kunde
von der Tatsache gehabt, dah der Granit sich zu feiner
Nrbeit verarbeiten laht, beim Schmucken der Nutzenseite
vieler mittelalterlicher monumentalen Gebaude Hatte dieser
sicher Verwendung gesunden. Da das Material wider-
standssahiger ist wie der Sandstein oder gar wie Kalkstein
und Marmor, so hatte man vielleicht ein gutes Teil der Nepara-
turen vermeiden konnen, welche Sahrhunderte Hindurch an
Hervorragenden alten Gebauden in den Stadten vorzu-
nehmen waren, welche Meister und Nrbeiter in Ntem Hielten.