Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
Or. 3
Bayerifche Subildums« kandes = flusltellung 1906
Seite 71
wer als Handwerkslehrling und wer als jugendlicher
Arbeiter zu betrachten ist.
Die sonstigen Anlagen, die den Fabriken nach
§ 154 der Qewerbeordnung noch gleichgestellt sind,
kommen hier nicht in Betracht.
Die vorstehenden Untersuchungen haben den
Beweis dasur erbracht, da6 eine Scheidung zwischen
Fabrik und Handwerk mit Hilfe der Rechtsprechung
und der verwaltungsrechtlichen Bestimmungen sehr
wohl moglieh ist und daB nur eine eingehende
Wurdigung aller Begriffsmerkmale in jedem einzelnen
Falle bel Feststellung der Grenzen stattzufinden habe.
(SchluB folgt.)
Allerlei aus der Praxis.
Neue transportable Kaltsåge.
Eine sehr praktische Neuheit bringt die Firma Heinrich
Wiesinger in WeiBenburg i. B. in den Handel. Die Neuerung,
welche zum Qebrauchsmuster angemeldet wurde, betrifft die neben
stehend abgebildete transpor-
table Kaltsåge. Die wesent-
lichen Merkmale dieser Kalt-
såge sind darin zu erblicken,
daB die Såge mit einer Stutze
vertikal verschiebbar inner-
halb eines Rohrstuckes ge-
1agert ist, wåhrend das letz-
tere drehbar auf einer kleinen
Horizontalachse ruht, die
ihrerseits wieder in gelenkiger
Verbindung mit elnem zwei-
ten Rohrstuck steht, welches
eine Einspannvorrichtung fur
den zu durchschneidenden^
Tråger aufweist.
Zum Oebrauch wird die
Kaltsåge mit Hilfe zweier
Querstucke in der aus der Ab-
bildung ersichtlichen Weise
an dem Werkstuck festgelegt,
derart, daB die Såge nebst Stutze und Euhrung um den unteren
horizontalen Zapfen hin- und herbewegt werden kann, wåhrend
der Halter in starrer Verbindung mit dem Werkstuck bleibt. Wird
nun ein so eingespanntes Eisen durchschnitten, so wird sich die
Såge infolge ihres Eigengewichtes selbsttåtig nach unten senken,
d. h. die Sågenstutze gleitet mit zunehmender Schnittiefe in ihrer
rdhrenformigen Euhrung immer weiter nach unten, so daB ein
Nachstellen der Såge vollståndig ausgeschlossen wird. Da der
Sågebogen an dem oberen Stutzenende um einen Zapfen drehbar
ist, so ist man beim Durchschneiden des Fisens in kerner Weise
behindert und kann das Sågenblatt unter jedem beliebigen Winkel
auf das Fisen aufsetzen. Die beschriebene Såge hat den groBen
Vorzug, daB sie vermoge ihres verhåltnismåBig sehr niederen
Preises selbst von Kleingewerbetreibenden ohne nennenswerten
Kostenaufwand angeschafft, und wegen ihrer leichten Transportfåhig-
keit auch an fertig montierten Fisenbauten verwendet werden kann.
Technølogisches uber Tantal.
In den Beschreibungen der Eigenschaften des in Gluhlampen
verwandten Tantals ist otters davon die Rede, daB das Tantal zu
den hårtesten der bisher bekannten Korper zåhlt. Es wird be-
hauptet, daB es trotz mehrwochentlichen Bohrens mit einem
Diamanten nicht gelungen sei, in das Tantal mehr als oberflåchlich
einzudringen. Das ist wohl ein Irrtum eines in der mechanischen
Technologie wenig Bewanderten. Wenn jemand versucht, Fisen
mit einem Diamanten zu bohren, so wird ihm das auch recht
schwer gelingen. Mit einem Diamanten kann man nur sprod e
Korper bohren, nicht aber duktile. Es wåre auch sonst nicht
verståndlich, weshalb man das Tantal zu Fåden ausziehen kann,
woraus doch hervorgeht, daB es ein relativ welches Material ist. —
Uber die Fundorte, die bisher fur die Gewinnung von Tantal ent-
haltende Frze in Frage kommen, macht Dr. David T. Day in einer
amerikanischen Fachzeitschrift nåhere Mitteilungen. Vor allen
werden zahlreiche amerikanische Fundstellen aufgezåhlt: Virginia,
Pennsylvanien, Nord Karolina, Colorado und andere, von denen
der in Mineral Hill (Pennsyl.) gefundene Columbit die groBte
Ausbeute, nåmlich 83 bis fast 100% Tantal verspricht. Sehr reich-
lich ist das neue Metall auch in dem in Sukula in Finnland
gefundenen Tapiolith enthalten (ca. 740/0). Weiterhin kann man
es gewinnen aus dem in Ytterby in Schweden gefundenen Yttro-
tantalat und Fergusonit. Ferner aus Hielmit (gefunden in Schweden),
Polymignit (Norwegen und Nordamerika), Polykras (Norwegen
und Schweden). Fernerhin kommen als Fundorte von Tantalerzen
in Frage: Craveggia in Italien, das Isergebirge, Bodenmais in
Bayern, Gronland und andere. An Fundstellen mangelt es also
nicht, sodaB, wenn die Gewinnung sich nicht zu teuer stellt, das
Metall bald in grdBeren Mengen in den Handel kommen durfte.
□ □ □
Korrespondenz.
An dieser Stelle werden wir auch Ansichtssendungen von Geschåfts-
firmen besprechen.
Autogene SchweiBung. Dieser Artikel hat groBes Interesse
erregt, was sich durch verschiedene Zuschriften an die Redaktion
bemerklich machte. Wåhrend wir einige Anfragen von Interessenten
direkt erledigten, mochten wir uns gestalten, einige Punkte an
dieser Stelle zu erledigen, da wir erwarten, daB es vielleicht von
einigem Interesse fur weitere Kreise ist. — Wir werden darauf
aufmerksam gemacht, daB das autogene SchweiBverfahren, System
Fouché, wobei statt des Wasserstoffes Azetylen verwendet wird,
ebenfalls gewisse Vorteile besitzt. Die dazu nbtigen Apparate etc.
fabriziert die G. m. b. H. Autogene SchweiBung, Berlin N. 39,
TegelerstraBe 15. Der Vorgang an sich entspricht naturlich voll-
ståndig den Darlegungen in unserer Abhandlung. — Von anderer
Seite werden wir darauf aufmerksam gemacht, daB auch ver-
mittelst des Goldschmidtschen Thermites SchweiBungen vorge-
nommen werden. Hiefur kommen aber nur massive Stucke
in Betracht, wåhrend die autogene SchweiBung sich nur auf
Bleche bis allerhochstens 10 mm Dicke anwenden låBt. Die beiden
Verfahren ergånzen sich also in gewisser Beziehung.
Kleine Trockenelemente. Fine sehr hubsche Neuerung
ist ein Trockenelement fur kleine Taschenlampen, das uns die
Kommanditgesellsshaft Hammacher & Paetzold, Berlin, Chaussee-
straBe, zur Ansicht ubersandt hat. Es war ein Ubelstand bei den
Ersatzbatterien, daB sie nicht recht haltbar waren, und sich auch,
ohne benutzt zu werden, mit der Zeit erschdpften. Die Batterien
der erwåhnten Firma werden nun vollståndig trocken verschickt
und halten sich infolgedessen praktisch unbegrenzt. Will man
sie in Gebrauch nehmen, so stellt man sie in einen flachen Teller
voll Wasser. Unten aus den Zellen ragen Saugdochte aus ElieB-
papier, vermittelst deren nach kurzer Zeit das Element durch
und durch genugend angefeuchtet wird. Nach Fntfernung der
Saugpfrbpfe sind die Batterien ebenso zu verwenden, wie die bis-
her bekannten.