ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Nr. 38 Bayerlfche 3ubildunis=kandes= Husitellung 1906 Seite 925 Durch entsprechende Verarbeitung von Teerbestandteilen werden Rarbolsaure, die auch im Teere selbst enthalten ist, ferner Salizylsaure und andere Desinfektionsmittel ge- rvonnen. (846) Max Gstermaier, Munchen. (872) ©. Schuy Nachf., Nurnberg-Doos. Ruch zur Herstellung von Kunstlichen Riechstoffen dienen die Bestandteile des Steinkohlenteeres ' anherordentliche Fortschritte aus dem Gebiete der Lrzeugung Kunstlicher Mechstoffe sind aber in der letzten 3eit durch Verarbeitung des Terpentinoles und der Terpene gemacht worden. Helio- tropin rvird Kunstlich aus dem bei der Gewinnung des Rampher abfallenden Safrol geroonnen, - Lumarin, der riechende Bestandteil des Waldmeisters, rvird kunstlich aus Teerbestandteilen hergestellt. Vanillin wird aus einem Bestandteil des Nelkenoles erzeugt. Das mit Fliedergeruch ausgezeichnete Terpineol erhalt man aus Terpentins!. Das einen intensiven Veilchengeruch aufweisende Ionan ist ein Produkt chemischer Rrbeit. Ruch das teuere Rosenol Hat man kunstlich dargestellt, nachdem die Bestandteile des naturlichen ermittelt worden waren. Tine ubersichtliche Zusammenstellung von kunstlichen und naturlichen Riech- stoffen ist in der (2339) Sammlung der chemischen Rbteilung des Bayerischen Gewerbemuseums zu finden. Die Mech- stoffe finden ausgedehnte Verwendung zu Parsumeriezwecken, zur Herstellung von wohlriechenden und desinfizierenden 3ahn- und Mundwassern, von Seisen usw. (847) Wilh. Pelzer, Laubenheim a. Bh. (854) R. & T. Joerger, Regensburg. (855) Heinrich Koning, Munchen. (856) Heinrich Mack, Illertissen i. Lchw. (2215) R. Fischer & Tie., lvorishofen. Lin groher Teil des bei der Steinkohlendestillation erhaltenen Rmmoniakwassers wird aus Rmmoniumsulfat verarbeitet, das direkt als Dungermittel Verwendung findet, oder es dient zur herstellung von Rmmoniaksuperphosphat. Seitdem £iebig Klar erkannt hat, dah das Wachstum der Pflanzen ebenso wie das Leben der Menschen und Tiere an die Gegenwart einer Reihe mineralischer Bestandteile gebunden ist, bei deren Fehlen ein Mineralhunger und dadurch Rrankheit bezw. der Tod des einzelnen Lebewesens eintritt, hat die Verjungung des Bodens durch die 3ufuhrung Kunstlicher Dungermittel von Iahr zu Iahr an Bedeutung zugenommen. Unter den Dungermitteln spielen stickstoff-, Kali-, phosphorsaure- und Kalkhaltige die Hervorragendste Rolle. Das Superphosphat ist ein aus phosphorsaurem Ralk durch Linwirkung von Schwefelsaure gewonnenes Produkt, welches die Phosphorsaure in einer leicht assimilierbaren Form enthalt. Ris phosphorsaurer Ralk Kommen natur- liche Phosphate (Phosphorit, Phosphorguanos, Roprolithe, versteinerte Lxkremente von Saurier-Rrten) entleimtes und entsettetes Rnochenmehl in Betracht. (874) F. B. Silber- mann, Rugsburg. (872) G. Schuy Rachf., Nurnberg-Doos. (842) Sayerische Rkt.-Ges. fur chemische und landwirt- schastlich-chemische Praparate, heuseld i. Gberb. Die fur die Rufschliehung der Superphosphate dienende Schwefelsaure wird im Grohbetriebe nach dem Rammern- system gewonnen, indem schwefelhaltige Mineralien (Schwesel- Kies, Pyrit) unter Luftzusuhr abgerostet werden. Das entstehende Schwefeldioxyd wird in Bleikammern unter entsprechender 3usuhr von Ivasserdampf, Luft und unter Mitverwendung von Salpetersaure zu Schwefelsaure oxydiert. (842) Bayer. Rkt.-Ges. fur chemische und landwirtschastlich- chemische Praparate, heufeld i. Gberb. (872) G. Schuy Nachf., Nurnberg-Doos. Die Schwefelsaure dient u. a. zur Darstellung anderer Sauren, wie Salzsaure und Phosphor- saure, Salpetersaure, ferner zur Lrzeugung von Sulfaten wie Natriumsulfat usw. Fur diese Rorper Kommen auch die zwei zuletzt genannten Firmen in Betracht. Neuerdings wird aber auch Schwefelsaure als Rnhydrid in grohen Mengen nach dem sogenannten Rontaktverfahren aus Schwefeldioxyd und dem Sauerstoffe der Luft unter Mit- verwendung von verschiedenen als Rontaktsubstanz wirken- den Materialien wie mit Lisenvitriol impragnierten Ries- abbranden, Lisenoxyd, Vanadinoerbindungen u. a. mehr erzeugt. (858) Badische Rnilin- und Sodasabrik Ludwigs- hasen a. Rh. Rus dem Schweselsaureanhydrid Kann man durch 3usatz von Wajjer oder oerdunnter Schwefelsaure Schwefelsauren von jedem Prozentgehalte Herstellen. Durch Ruflosen von Rnhydrid in Konz. Schwefelsaure erhalt man das Vitriolol. (872) G. Schuy Nachf., Nurnberg-Doos. Rnochenmehl findet wie bereits erwahnt gleichfalls Verwendung zur Darstellung von Superphosphat. Ls wird bei Verarbeitung der Rnochen auf Leim erhalten. Werden Rnochen unter Verwendung von Damps und Lntfettungs- materialien in entsprechenden Rpparaten behandelt, so werden sie von ihrem Fette (Rnochensett) und ihrer Leim- substanz besreit. Das ruckstandige Rnochenschrot wird entweder in gemahlenem Zustande direkt als Dungermittel verwendet oder mit Schwefelsaure ausgeschlossen. Ris Lut- fettungsmittel wird Benzin oder neuerdings der nicht brenn- bare Tetrachlorkohlenstoff verwendet. (873) F. Seltsam Nachf., Zorchheim. (842) Bayer. R.-G. fur chemische und landwirtschaftlich-chemische Fabrikate, heuseld i. Gberb. (878) Dr. Herm. Gstermaier, Munchen. Das Rnochensett dient als Schmiermaterial, Rostschutzmittel und als Roh- material sur die Seisenfabrikation. Neben ammoniumsalz- Haltigen Dungermitteln oder stickstosfhaltigen Rbsallstoffen Kommen sur die Stickstofszufuhr zu den Pflanzen noch weiterhin die salpetersauren Salze in Betracht. Die Rus- suhr von Lhile-Salpeter ist eine ungeheure und deshalb reichen die Bemuhungen, den Stickstoff der atmospharischen Luft nutzbringend zu verarbeiten, weit zuruck. Von der Fahigkeit gewisser Bakterien, den Stickstoff der Luft zu assimilieren und auf die Pflanzen zu ubertragen, wird bereits umfassender Gebrauch gemacht. Neuerdings hat man die Ligenschaft verschiedener Metalle (wie z. B. Ralzium, Mag- nesium) bei hoher Temperatur den Stickstoff der Luft zu binden, welcher alsdann durch Linwirkung von Wasserstoff als Rmmoniak abgegeben wird, technisch zu verwerten gesucht. Von Hervorragendster Bedeutung sind aber, an- schliehend an die alte Beobachtung, dah sich bei elektrischen Vorgangen in der Natur aus Stickstoff und Sauerstofs Salpeter- bezw. salpetrige Saure bilde, die Bemuhungen, nunmehr mit hilfe des elektrischen Hochspannungsbogens Stickstoff und Sauerstofs bei Gegenwart von alkalischen