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Bayerlfche ^ub^^lu^^s=lKl^des=flus^fe^ll^g 1905
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einfadjen Stein Nr. 503, bazumal auch alle Sraber als Familien-
gru fte ausgemauert rourben unb Diele Senerationen in fich
aufnehmen konnten, so rourbe fruher angenommen, bah ber
Didjter ber unstervlichen »IDittenbergifche nadjtigall« eben-
falls barinnen begraben liegt; biefe Nnnahme ift aber unbe=
grunbet, bas ørab bes lieben alten Meifters, ber bereits 1576
ftarb unb Keinerlel Nachkommen bes Namens Sachs Hinteriieh,
Kennen roir nicht.
Hennensroert i ft roelterhin bie Srabftatte bes beruhmten
Biibfchnihers Deit Stoh, beffen »Snglifcher Sruh« in ber
ruhenbe Fotenkopf, burch beffen Zshne zroei Schlangen Hinein-
unb zu beiben Nugenhohlen roieber herauskriechen.
Dicht bel ber d. hoizfchuherfchen Kapelle finbet man
Nr. 1414, bie Ruheftatte bes Nurnberger Ratsherrn unb
Freunbes Durers, ID ilIibalb Dirkheimer, reich mit fchonen
Spitaphien geschmuckt, barunter eine grohe Bronzefafel mit
beutlidj lesbarer Infchrift.
Hinter ber Kapelle nad; Suben liegt unter Nr. 1855 bas
6rab bes grohen Mefferfchmiebs Hans Fenniher, bem
Stifter ber Bibliothek zu St. Lorenz anno 1615 unb reicher
Nurnberg.
Der Iohannisfriedhof.
Photographische Aufnahme von F. Schmidt, Klischee von L. Kriegbaum, Nurnberg.
St. Corenzkirdje bahier als fein Meifterroerk roohl roeltbekannt
ift, leiber ift ber unter Nr. 268 zu finbenbe Stein ftark be-
fchabigt. Cs fehlt bas barauf gelegene grohe Monument,
bas nadj Frechfels Befdjreibung ben ganzen Stein bebeckt
haben foli.
Beachtensroert finb fernerhin bie oerschiebenen Sefellen-
graber ber Hanbroerke, don benen bas drab ber Solbschmiebe-
gefellen nr. 333, unroeit bes erroahnten Singangsportais, burch
feine Derzierung bes Srabfteines erroahnt zu roerben Derbient.
Shemais folien an Ketten gefchmiebete, golbene Ringe unb
Sehange mit Juroelen barauf gelegen haben. Huffallenb i ft
auch hier ber aus €rz gegoffene, auf oerkreuzten Totenbeinen
Stipenbien fur Stubierenbe ber Fheologie. Diefe Bibiiothek
befinbet fich neuerbings in ber Stabtbibliothek.
Zroifchen ben Srabfteinen Nr. 1339 unb 1340 ragte eln
herriiches aus Steinen unb Felsbiocken gehauenes Kreuz aus
bem fahre 1490 mit ber lebensgrohen Lhriffusfigur hoch
empor; es roar angeblid) eines ber Herrlichften Terke Hbam
Krafts, unb follte ebenfalls oon Martin Keheh als bem
Stifter ber fieben Stationen, genau nach beffen Hngaben
gefertigt roorben fein, roas aber mit ber Unmogiichkeit ber
oben erzahiten Sage oon ben Stationen gleichfails Hinfaiilg
roirb. Das erft im fahre 1860 entfernte Kreuz roar baburch
befonbers beruhmt, bah es fo kunftooll aus Stein gemeiheit