ForsideBøgerFestschrift Zum 50 Jährig…J. C. König & Eberhardt

Festschrift Zum 50 Jährigen Jubiläum Der Firma J. C. König & Eberhardt

År: 1895

Sted: Hannover

Sider: 60

UDK: St.f. 061.5(43)Kön

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Side af 72 Forrige Næste
die Hunderte der allenthalben auf den Treppenpodesten, Flurgängen, in den Arbeitsräumen und Aborten aufgestellten, mit Wasser gefüllten Spucknäpfe täglich gereinigt werden. Die Thüren sämmtlicher Arbeitssäle öffnen sich von diesen nach aussen auf die Treppenflure. Nach Schluss der Arbeitszeit und eventuell bei Feuersgefahr sind die einzelnen Arbeitssäle nach Art der feuersicheren Theatervor- hänge durch eiserne Wellblechjalousien Hydranten der städtischen Wasserleitung mit langen Schläuchen angebracht, um etwaigem Feuerausbruche energisch be- gegnen zu können. In jedem Raume sind ausserdem an leicht zugänglichen Punkten die bekannten Schwarz’schen Feuerlöschapparate aufgestellt. Die an das städtische Wasserleitungsnetz ange- schlossene Feuerlöschleitung tritt an zwei Stellen in das Grundstück ein und theilt sich in 6 sachgemäss angeordnete Vertical- stränge, die insgesammt 38 Hydranten speisen. Die Leitung steht fortwährend unter Druck und die verwendeten Schlauch- verschraubungen sind die der städtischen Feuerwehr entsprechenden Normalien. Jährlich wird die Leitung zwei Mal eingehend geprüft. Ausserdem ist auch die Dampfpumpe als Feuerspritze verwendbar und holt dieselbe dann von einander zu trennen. Auf den r Treppenfluren sind in jedem Geschosse das Wasser aus den 3 Fabriksammel- brunnen. Sämmtliche Dächer sind als Holz- cement-Dächer ausgeführt, haben nach der Hofseite hin geringe Neigung und sind, da sie besteigbar sind, an den Aussenseiten mit Schutzgittern eingefasst. Man gelangt auf die Dächer entweder durch die besonderen Treppenhäuser oder durch die aussen an den Gebäuden angebrachten Feuerleitern. Die Feuer- leitern, welche bis zur Höhe des ersten Geschosses hinabragen, münden in jedem Geschosse auf nach den Höfen zu an- geordnete Balkone, so dass man sie als Aussencommunicationsmittel jedem Geschosse aus benutzen kann. 19 ableiter sichern gegen Blitzgefahr. Die Feuersgefahr im Innern des Gebäudes von Blitz- wird dadurch auf das geringst mögliche Maass herabgedrückt, dass mit peinlicher Sorgfalt darüber gewacht wird, dass Ordnungs- und Reinlichkeitssinn nie ausser Acht gelassen wird; weder in den Arbeitssälen, noch auf den Fluren oder Treppen wird man Papierabfälle an ungehörigem Orte entdecken. Ueberall an den abfallgebenden Orten oder Maschinen stehen saubere Körbe, in welche sofort die Abfälle verschwinden. Die Körbe mit Einwickelpapier und Pappspäne werden in einen gemauerten feuersicheren Schacht entleert, welcher durch alle 6 Geschosse hindurchreicht. Die guten Abfälle werden dagegen mittelst einer besonderen Drahtseilbahn in das Papierspanhaus geschafft, wo die Abfälle gesichtet und in Sorten getrennt zu Ballen gepresst werden, um an die Papierfabriken zurückzuwandern. Im Ganzen sind über 300 derartige Körbe im Betriebe vertheilt. Die Entfernung der Abfälle aus der Fabrile in das „Isolirhaus“ findet regelmässig unmittelbar vor der Mittagspause bezw. vor Schluss der Arbeitszeit statt, so dass nie Papierschnitzel unbewacht in den Arbeitsräumen lagern. Die leicht entzündbaren Materialien, wie Oele, Benzin, Terpentin u. s. f. sind gleichfalls ausserhalb des Haupt- fabrikgebäudes in einem feuersicheren Keller aufbewahrt und werden von einem besonders damit beauftragten Wärter abgegeben. Der Tagesbedarf an Benzin ist in der Fabrik in einem besonderen gemauerten, in einem Tunnel befind- lichen Raume untergebracht, der durch ein Abzugsrohr nach dem Schornsteine frei von allen Gasen und Dünsten gehalten wird. Der Behälter selbst ist gegen unbefugte Benzinentnahme durch besondere Umzäumung und durch eigenartig construirten Hahnverschluss gesichert. Das Ausflussrohr für die Entnahmepumpe befindet sich im Geschoss über dem Behälter. Des Nachts macht der Fabrikwächter seine regelmässigen Runden durch sämmtliche Säle, um Feuers- oder Diebesgefahr sofort aufzudecken. Sämmtliche Maschinen haben nicht nur die vorgeschriebenen Schutzvorrichtungen, sondern es wird unablässig das Augenmerk darauf gerichtet, weitere Vorrichtungen zur Sicherheit der an ihnen Arbeitenden zu erdenken und anzubringen, wie wir beim Rundgange durch die Fabrik uns von Fall zu Fall überzeugen werden. Die Treibriemen sind den Maschinen nach Thunlichkeit von der unteren Decke her durch den Fussboden hindurch zugeführt und, wo sie freier liegen, durch hohe Holzkästen abgeschlossen. In jedem Saale befindet sich eine elektrische Verbindung mit dem Dampfmaschinenhause, um nöthigenfalls bei Unglücksfällen sofort das Signal zum Abstellen der Betriebs- maschine geben zu können. Jede der 20 einzelnen Abtheilungen der Fabrikation ist einem Vorstande unterstellt, der auch von seinem besonderen Zimmer aus seinen ganzen Saal überblicken kann. Durch eine Haustelephon- und eine elektrische Klingel- leitung ist dann jedes Vorstandszimmer mit dem Comptoir der Chefs verbunden, wie auch wieder einzelne Räume der Vorstände, die häufig miteinander geschäftlich zu verkehren haben, durch Zweigleitung verbunden sind. Die Fabrik zählt zur Zeit 900 Arbeiter, darunter 400 Frauen und Mädchen, ausserdem ein Comptoirpersonal von 42 Kaufleuten. Die grosse Arbeiterzahl hat es der Fabrik ermöglicht, ihre eigene, segenreichwirkende Betriebs- krankenkasse zu errichten, aus welcher die ärztliche Behandlung, Arznei und sonstige Heilmittel, Krankengeld und 8