Die Wege
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Serpentinen von wenigen langen Zügen zugänglich gemacht. Kurzwellige, gehäufte Serpentinen, passen ebensowenig in die Gärten als vielfach geschlängelte ebene Wege. Wo im bewegten Gelände die Wegböschung steil abfällt, da kann ein Geländer nötig werden, weniger zum Schutz gegen etwaigen Absturz als zur Beruhigung derjenigen Passanten, die zum Schwindel neigen (Abb. 72).
Der einzelne Weg hält gleiche Breite, solang ein Grund zum Gegenteil nicht vorliegt. Hindernisse in der Form von Bäumen, die man nicht gern opfert, können eine Abweichung nötig machen. Auch Wegabzweigungen kann man durch Verbreiterung des Hauptweges einleiten und nach Abb. 70 f statt nach Abb. 70 c gestalten.
Die Breite der Wege ist nach Zweck und Größe des Gartens sehr verschieden. Überflüssig breite Wege kosten unnötiges Geld und vermindern die Anbaufläche. Zu schmale Wege hemmen den Verkehr und veranlassen das Übertreten des Rasens. Die Wegbreite richtet sich vor allem nach dem zu erwartenden Verkehr und es ist zu unterscheiden, ob der Garten öffentlich ist oder nur Privatzwecken dient. Deswegen lassen sich bestimmte Breiten nicht vorschreiben und die nachfolgenden Angaben haben nur bedingten Wert, sind gewissermaßen Mittelzahlen.
Fahrwege im Parkgarten, gleichzeitig die größten Fußwege, wird man ca. 6 m breit halten, mindestens aber 4 m, Zufahrten von Gebäuden je nach deren Größe 6 bis 10 m. Hauptfußwege erhalten eine Breite von 2 bis 3 m, im Mittel von 2,5 m. Nebenfußwege werden 1,2 bis 2 m breit, im Mittel 1,6 m breit angelegt. Schmale Pfade unter 1,2 m Breite sind nur ausnahmsweise angezeigt. Reitwege sind ungefähr 3 in breit zu halten. Diese Maße sind für ganz große Anlagen entsprechend zu vergrößern, für kleine Gärten entsprechend kleiner zu
Abb. 72. Von einer Straße abzweigender Fußweg. Klotzsche-Königswald.
Meyer u. Ries, Gartentechnik. 13