Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Abschnitt I. Geschichtlicher Überblick
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Die allerneuste Richtung der Kunst widmet dem Garten eine große Aufmerksamkeit und versucht die Verdrängung des Landschaftstils zugunsten der architektonischen oder formalen Lösung. Diese Bestrebungen sind zu aktuell, um ein abschließendes Urteil geben zu können.
Dementsprechend läßt sich einem geschichtlichen Überblick folgende Einteilung zugrunde legen:
1. die Gärten des Altertums,
2. die Gärten des Mittelalters.’
3. der italienische Gartenstil,
4. der französische Gartenstil,
5. der englische Gartenstil,
6. die chinesischen und japanischen Gärten,
7. die Gartenkunst des 19. Jahrhunderts.
Das Wichtigste aus der Geschichte der Gartenkunst soll nach dieser Einteilung in gedrängter Weise folgen. Wer sich eingehender mit der Sache zu befassen wünscht, den verweisen wir auf die nachgenannten Werke:
H. Jäger: Gartenkunst und Gärten sonst und jetzt. Mit 245 Abbildungen. Berlin, P. P a r e y. 20 Mark.
J. v. F a 1 k e: Der Garten. Seine Kunst und Kunstgeschichte. Mit 69 Tafeln. Berlin und Stuttgart. W. S p e m a n n. 20 Mark.
K. Meyer: Lehrbuch der schönen Gartenkunst. Mit 25 Tafeln und 96 weiteren Abbildungen. Berlin, Riegel. 26 Mark.
L. Grisebach: Der Garten. Eine Geschichte seiner künstlerischen Gestaltung. Leipzig, Klinkhardt & Biermann. 10 Mark.
1. Die Gärten des Altertums.
Der Garten ist so alt wie die Kultur der Menschheit. Die ersten Gärten waren Nutzgärten, in denen dann später nebenbei auch Arzneikräuter und Blumen gezogen wurden. Der Ziergarten und die öffentliche Anlage. setzen schon ein entwickeltes Staatswesen, kirchliche oder weltliche Herrschaft, Volkswohlstand und Luxus voraus.
Als älteste Kulturländer gelten die Staatengebilde am Euphrat, am Tigris und am Nil und dort werden die ersten Luxusgärten zu suchen sein. Die auf Steinplatten und als Wandmalerei erhaltenen Gartenpläne belehren uns, daß der ägyptische Garten regelmäßig angelegt war. Er ist durchzogen von geraden Kanälen und von Alleen aus Palmen und Sykomoren. Rechteckige Gartenfelder wechseln mit viereckigen Teichen, auf denen Kähne und Wasservögel schwimmen, Papyrus und Lotus blühen. Eine hervorragende Stelle nimmt der Weingarten ein. Das architektonische Beiwerk besteht aus Säulengängen, Gartenhäusern und Obelisken.
Vielgenannt sind die schwebenden Gärten der Semiramis in der Ebene von Babylon. Sie zählten unter die sieben Wunder der alten Welt. Die heutige Ruine ist ein großer Schutthaufen, längst nach Altertümern in jeder Richtung
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