ForsideBøgerGartentechnik Und Gartenkunst

Gartentechnik Und Gartenkunst

Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries

År: 1911

Forlag: Carl Scholtze Verlag

Sted: Leipzig

Sider: 744

UDK: 635.2

Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck

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Side af 788 Forrige Næste
Der Boden und die Erdarten 229 braucht; er richtet sich mit dem Boden nach der Bepflanzung und umgekehrt. Wo er eine Rhododendrongruppe anlegen will, da füllt er Heide- oder Moorerde ein; wo der Boden arm ist, ohne verbessert werden zu können, da setzt er genügsame Pflanzen hin, welche die Natur an das Hungerleiden gewöhnt hat. Damit sind die Erdarten des Gärtners berührt und es soll auch ihnen ein Kapitel gewidmet werden. 2. Die Erdarten des Gärtners und deren Zusätze. Zum vollständigen Apparat eines Gartens gehört auch ein sogenanntes Erdmagazin, d. h. eine für den Bedarfsfall vorhandene Sammlung verschiedener Erdarten. Zur Aufbewahrung eignet sich am besten ein offener, der Luft zugänglicher Schuppen, der am Boden in entsprechende Gefache abgeteilt ist. Wie bereits angedeutet, sind im Garten für einzelne Beete besondere Erdarten nötig; insbesondere aber sind sie erforderlich für die Kultur der Topfund Kübelgewächse, sowie zur Heranzucht der Pflanzen für Gartenzwecke. Viele Gewächse gedeihen ganz gut in der gewöhnlichen Gartenerde und manchen ist sie sogar die am besten zusagende. Andere Pflanzen wieder sind mehr wählerisch und werden nur vollkommen in besonders für sie hergerichteten Erdmischungen. Von den Erdarten, die künstlich bereitet oder an natürlichen Fundorten gesammelt werden, um sie rein oder gemischt zu verwenden, sind die wichtigsten: 1. Die Komposterde. An geeigneter, der Luft zugänglicher Stelle wird eine Art Kehrichtablage des Gartens, der Komposthaufen, angelegt. Was im Garten abgängig wird, abgestorbene Pflanzen, Unkraut, Gras- und Heckenabschnitt wandern dorthin. Pflanzliche Abfälle der Küche, Asche, Ruß, Seifenbrühe und ähnliches können hinzukommen. Man setzt diesem Abraum Gebäudelehm, Sand und ungelöschten Kalk zu, gießt mit Jauche, arbeitet den Haufen öfters im Jahre gründlich um und erhält so nach etwa drei Jahren eine dung-reiche Erde, die vor dem Gebrauch durch ein grobmaschiges Sieb geworfen wird, worauf die nicht durchgehenden, noch unverwesten Holzteile usw. wieder auf den Haufen zurückwandern. Den raschwachsenden Florblumen sagt die Komposterde ganz besonders zu; aber auch Schlingpflanzen, Stauden und Sträucher nehmen beim Einpflanzen einen Zusatz von Komposterde dankbar an und zeigen sich wüchsiger. 2. Die Dünger- oder Mistbeeterde. Sie wird ähnlich erzeugt wie die Komposterde. Das Grundmaterial aber ist an Stelle des Gartenabraumes tunlichst halmfreier Pferde- oder Kuhdung. In der Gartenpraxis wird gewöhnlich der in den Mistbeeten freigewordene Pferdemist benutzt. Die Düngererde ist die nahrungsreichste Erdart. Sie wird als Zumischung zu anderen Erdarten und im Garten wie Dung oder als Beigabe beim Pflanzen benutzt. 3. D i e L a u b e r d e. Sie bildet sich auf natürlichem Wege im Walde durch Verwesung des Laubes. Man kann sie künstlich herstellen, indem man das im Herbst abfallende Laub der Gärten auf flache Haufen bringt und wie Kompost behandelt. Es muß ihr während der Bereitung oder nachträglich