ForsideBøgerGartentechnik Und Gartenkunst

Gartentechnik Und Gartenkunst

Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries

År: 1911

Forlag: Carl Scholtze Verlag

Sted: Leipzig

Sider: 744

UDK: 635.2

Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck

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Side af 788 Forrige Næste
236 Abschnitt V b) Der Kompost ist, wie schon sein von compositum abgeleiteter Name besagt, ein Gemengsel, ein Vergärungsprodukt der verschiedensten Dinge. Abgängiger Rasen, ausgetopfte Erde, Teichschlamm, Straßenabzug, Torfmull, Sägespäne, Sand usw. bilden die absorbierenden Bestandteile des Komposthaufens. Gemahlener gebrannter Gips ist ein zweckmäßiger Zusatz, weil er das flüchtige Ammoniak zu binden vermag. Tierische und pflanzliche Abfälle aus der Küche und dem Garten, Knochen, Spülicht, Blut, Jauche, Ruß usw. bilden im Verwesen die düngenden Bestandteile. Gebrannter Kalk, Mergel, Holzasche und ähnliches befördern den Zersetzungsprozeß im Komposthaufen. Wird der letztere richtig schichtenweise angelegt, mehrmals im Jahr umgesetzt und ständig feucht gehalten, so liefert er nach zwei bis drei Jahren ein gleichmäßiges, zartes, für Gartenzwecke vorzügliches Dungmittel, das um so nahrhafter ist, je mehr stickstoffhaltige Dinge dem Haufen einverleibt worden sind. Daß man das abgängige Grünzeug, das im Herbst zusammengerechte Laub und auch kleinere Holzteile auf den Komposthaufen wirft, hat keinen Anstand. Dagegen gehören mit reifen Samen besetzte Unkräuter nicht dahin. Sie werden am besten verbrannt. Der Kompost ist ein Mittelding zwischen Dünger und Erde, ein leichter, mäßiger Dung, der mannigfach verwertet werden kann. Über dem geschnittenen Rasen fein verrecht, düngt er diesen schön gleichmäßig. Auf Beeten und Rabatten ausgebreitet, bildet er eine nahrhafte Kulturschicht. Beim Pflanzen von Stauden, Sträuchern und Bäumen, im Pflanzloch verteilt, befördert er das Anwachsen und Gedeihen ungemein. Ohne Komposthaufen ist ein gut gehaltener Garten kaum denkbar. c) Die Handelsdünger sind eine Erfindung im Interesse der Landwirtschaft und der Nutzgärten. Im Ziergarten werden die Handelsdünger meist nur nebenbei oder auch gar nicht verwendet, weil mancher Gärtner — vielleicht aus eigener Schuld — damit schlechte Erfahrungen gemacht hat. Sie sind dem Stallmist und dem Kompost gegenüber Notbehelfe. Die Zahl der verschiedenen Handelsdünger ist groß; es gibt deren an die hundert oder mehr; es kommen alljährlich neue hinzu; besseres verdrängt das minderwertige; neue Namen belegen oft eine alte Sache und man ist versucht, zu glauben, daß die Handelsdünger mit der Mode gehen. Betrachtet man die Sache näher, bringt man die Handelsdünger systematisch in Gruppen und sucht das zweckmäßigste aus, so vereinfacht sich der Fall jedoch wesentlich und in diesem Sinne sind die folgenden Bemerkungen zu nehmen. Bei einer forcierten Kultur des Bodens hält die sogenannte alte Kraft des letzteren nicht lange Stand und der Stallmist allein kann die dem Boden entnommenen Stoffe nicht voll ersetzen. Die neuzeitige Düngerlehre geht von der Ansicht aus, daß dann ein künstlicher Ersatz hauptsächlich nötig wird in bezug auf drei Stoffe; es sind dies: Phosphorsäure, Stickstoff und Kali. Die übrigen, der Pflanze nötigen Stoffe, vielleicht mit Ausnahme des Kalkes, sind meist in genügender Menge vorhanden und bedürfen keines besonderen Ersatzes. Vom Kalk und seinen Formen als düngender und aufschließen-derZusatz war schon weiter oben dieRede; es verbleiben also noch die genannten drei.