Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Der Boden und die Erdarten
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Nun gibt es Naturprodukte, Fabrik abfälle und eigens zu diesem Zwecke hergestellte chemische Präparate, welche die genannten drei Stoffe in gewissen Prozentsätzen enthalten, entweder alle drei, nur deren zwei oder auch nur einen derselben. Es ist dann Sache der Rechnung und Überlegung, was zu wählen und zu kombinieren ist, um auf die billigste Weise das passendste zu erwerben. Wer sich näher für die Sache interessiert, findet die betreffenden Angaben und Zahlen in den vorhandenen Düngerlehren*) und gedrängt schon in jedem guten Konversationslexikon.
Den Garten im Auge behaltend, kann man als die drei wichtigsten Handelsdünger aufführen:
1. Superphosphat,
2. Chilisalpeter,
3. Kainit.
Das Superphosphat, erzeugt durch Einwirkung von Schwefelsäure auf Knochenkohle oder Knochenmehl, enthält als hauptsächlich düngenden Bestandteil 15 bis 19 Proz. wasserlösliche Phosphorsäure. Die Wirkung ist rasch und hält ein bis zwei Jahre vor. Auf Lehm-, Mergel- und Tonboden ist die Wirkung sicherer als auf Sandboden. Kalk und Asche als Zusatz vermindern und verlangsamen die Wirkung. Pro Quadratmeter kann man durchschnittlich 25 Gramm rechnen.
Der Chilisalpeter, ein südamerikanisches Naturprodukt, enthält als hauptsächlich düngenden Bestandteil 15 Proz. Stickstoff. Die Wirkung ist sehr rasch, aber nicht nachhaltig. Auf leichten Sand- und Kalkböden ist sie sicherer als auf kalten, rauhen Böden. Für sich allein soll Chilisalpeter nur Verwendung finden, wenn der Boden reich an Kalk, Phosphorsäure und Kali ist. Andernfalls ist gleichzeitig oder vorauf mit Superphosphat zu düngen. Pro Quadratmeter kann man durchschnittlich 20 Gramm Chilisalpeter rechnen.
Der K a i n i t, mineralisches Naturprodukt, aus den Abraumsalzen des Staßfurter Steinsalzlagers gewonnen, enthält neben verschiedenen anderen, für die Düngung nicht zu unterschätzenden Bestandteilen als Hauptdüngemittel 12 bis 13 Proz. Kali. Die Wirkung ist ziemlich rasch und kaum mehr als ein Jahr vorhaltend. Sie ist am sichersten auf moorigen, sandigen und sandig lehmigen Böden. Wichtig ist eine gleichmäßige Verteilung im Boden; sie wird erleichtert, wenn der Kainit dem Stallmist während der Lagerung beigemengt wird. Zweckmäßig ist es, nicht mit Kainit allein, sondern in Verbindung mit Superphosphat und Chilisalpeter zu düngen. Pro Quadratmeter kann man durchschnittlich 50 Gramm Kainit rechnen.
Verwendet man an Stelle des Kainit das gereinigte, sogenannte konzentrierte 40 prozentige Kalisalz, das mehr als entsprechend höher im Preise steht, so genügt ein Drittel der Menge zur Erzielung der nämlichen Wirkung.
Superphosphat, Chilisalpeter und Kainit werden in Pulver- oder Mehl-
*) Empfohlen seien hier:
Wolffs Düngerlehre, Thaer-Bibliothek. Berlin, Paul Parey. Geb. 2,50 Mark.
Paul Wagner, Die Ernährung gärtnerischer Kulturpflanzen. Berlin, Paul Parey Gebunden 3 Mark.