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Der Boden und die Erdarten
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Abb. 102. Hessische Landesausstellung 1908.
Garten und Architektur nach Entwurf von Prof. Albin Müller.
für jedes Material gleich und er ändert sich auch für ein und dasselbe Material, je nachdem es trocken oder feucht ist. Er beträgt erfahrungsgemäß bei nach-
genannten Materialien:
Feiner Sand, trocken......................40 bis 30°
Feiner Sand, naß........................30 bis 10°
Grober Sand und Kies trocken .........38 bis 32°
Grober Sand und Kies, naß..............32 bis 25°
Acker- und Gartenerde, trocken.........40 bis 37°
Acker- und Gartenerde, naß.............37 bis 30°
Ton und Lehm, trocken..................45 bis 40°
Ton und Lehm, naß......................40 bis 20°
Berechnet man aus diesen Zahlen das arithmetische Mittel, so erhält man ungefähr 33°, was wieder annähernd der lx/2 fachen Böschung gleichkommt. Daraus geht hervor, daß man, von Ausnahmen absehend, beim Formieren des Terrains, um Rutschungen zu vermeiden, im allgemeinen nicht steiler als P/2fach böschen soll. Rasen und starkwurzelnde Sträucher, wie die Robinie, befestigen das Erdreich bis zu gewissem Grade, woraus die Nutzanwendung zu ziehen ist, wenn man ausnahmsweise genötigt ist, steiler zu böschen.
Stellt man für ein neu zu formendes Terrain die Schichtenkurven auf, so ist die natürliche Böschung im Auge zu behalten. Sind die Kurven in senkrechten Abständen von 0,5 m einzutragen, so dürfen sie sich im stärksten Gefäll nicht über 0,75 m nähern. Will man für eine Stelle 3 fache Böschung haben, so müssen sie auf 1,5 m im Grundplan auseinander rücken usw. Bezüglich der Profile ist, wenn sie überhöht gezeichnet werden, nicht zu vergessen, daß sich auch die Böschungswinkel überhöhen. Wenn nötig, kann man sich für alle zeichnerischen Fälle besondere Böschungsmaßstäbe zum unmittelbaren Abgreifen der Maße konstruieren. Einen solchen Maßstab für nicht überhöhte Profile zeigt Abb. 100