Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Abschnitt VI
längert die Dauer des Rasens. Der erste Schnitt erfolgt am besten mit der Sense, worauf der Rasen festzuwalzen ist. Für späterhin ist der feine Zierrasen alle 8 Tage, der gewöhnliche etwa alle 14 Tage mit der amerikanischen Mähmaschine, die in verschiedenen Größen gebaut wird, zu schneiden. Wo die Maschine nicht hinkommt oder nicht hinkommen darf, wird mit der Rasenschere oder der gewöhnlichen Sichel nachgeschnitten. Das abgeschnittene Gras wird mit stumpfen Reisig- oder Piassavabesen sauber ausgekehrt. Das abgeschnittene Gras geht sonst in Fäulnis über und verdirbt die feinen Bodengräser.
Das Besprengen des Zierrasens ist unerläßlich. Nur wenn der Boden ständig feucht bleibt und an seiner Oberfläche eine Wasserdampfschicht entwickelt, erhält sich der Rasen tadellos frisch und freudig grün. Das Wasserbedürfnis richtet sich jedoch nach den gegebenen Verhältnissen und ist verschieden nach Art und Lage des Bodens sowie nach der Witterung. Man berechnet den Wasserbedarf des Luxusrasens pro Sommer und Quadratmeter auf 0,2 bis 0,5 Kubikmeter. Zur heißesten Zeit muß täglich gesprengt werden, abends oder früh morgens, unter Umständen sogar zweimal im Tage. Wo eine Hochdruckleitung vorhanden ist, werden Gummi- oder Hanfschläuche an die Hydranten geschraubt und die Wasserverteilung erfolgt durch das schaufelförmig gestaltete Mundstück oder eine Brause. Die Handarbeit wird erspart oder verringert bei Verwendung selbsttätiger Rasensprenger, das sind am Platze bleibende oder durch automatische Schwerpunktsverlegung sich vom Platze bewegende Dreifußgestelle, an deren Kopf eine Art Turbine das Wasser im Kreise bis zu 5 m Radius verteilt (Rieselständer). Wo keine Hochdruckwasserleitung vorhanden ist, gestaltet sich die Sache etwas umständlicher und man verwendet den Wasserfaßwagen und die Handspritze oder Hydronette. Für größere Gartenanlagen kommen auch Heißluftpumpmotoren und fahrbare Pulsometer in Betracht. Zu bemerken ist noch, daß der Rasen unmittelbar nach dem Besprengen nicht betreten werden soll.
Das Entfernen der Unkräuter ist für den Zierrasen von großer Wichtigkeit und kann nicht früh genug geschehen. Geschieht es erst, wenn die Unkiäuter groß geworden sind, so entstehen Leerstellen, die nachzusäen sind, während sie sich andernfalls von selbst schließen. Es sind im feinen Zierrasen nicht nur die eigentlichen Unkräuter, wie Löwenzahn, Maßlieb usw. auszujäten sondern auch Klee und nicht hineingehörende Gräser (Knaulgras, Honiggras usw.). Auch wenn die Saatmischung völlig rein wäre (sie ist es gewöhnlich nur zu 90 bis 98 Proz.), würden Unkräuter erscheinen. Ihre Samen sind zum Teil im Boden vorhanden oder sie werden durch den Wind zugetragen.
Die Düngung des Rasens hat einzusetzen, sobald er durch Gelblichwerden während der Vegetationszeit den Mangel an Nahrung verrät. Am zweckmäßigsten ist die Kopfdüngung über Winter. Durch das viele Besprengen werden auch viele Graswurzeln bloßgelegt, so daß sich schon aus diesem Grunde eine Deckung empfiehlt. Vorzügliche Rasendünger sind Kuh- und Pferdemist, halb und halb gemengt und zusammen verrottet und verrotteter Straßenabzug, sofern der letztere voraussichtlich wenig Unkrautsamen enthält. Kompost-