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Abschnitt VII
Abb. 114. Die Rousseau-Insel in Genf.
der Ebene liegende Garten ist auf die Wirkungsmittel der Nähe beschränkt. Er greift weniger imposant und packend, dafür aber weicher und intimer in die Saiten des Gemüts.
Wenn wir auf einsamem Spaziergange draußen im Walde einer Quelle begegnen, so hemmen wir den Schritt und begrüßen den neugeborenen Erdenbürger. Im Weiterwandern plaudert uns das Heranwachsende muntere Bächlein vom Glücke der Jugend. Immer kecker und toller wird unser Begleiter; er springt von Stein zu Stein und überrascht uns übermütig durch einen mächtigen Salto. Später wird der lose Geselle ruhiger und trollt gedankenversunken neben uns her. Unversehens taucht er in den Spiegel des dunklen Teiches, den Erlen umstehen und Weiden Überhängen. Wir setzen uns auf einen bemoosten Stein und folgen mit den Augen den kleinen Furchen, die sich zur Teichmitte hinschieben, deren Kämme der Abendwind kräuselt und der Sonne Untergang vergoldet. Am Grunde liegen weiße Kiesel in grünlichem Tang; doch viel schöner und lilienweißer sind die Seerosenblüten, die vorwitzig über die müde daliegenden Riesenblätter hinweggucken. Drüben am anderen Ufer zwischen schlanken Binsen schaukelt ein Nachen lautlos leise, als müßte er Königskinder wiegen. Sollen wir warten bis vor uns das Goldgewölk ergraut, bis hinter uns der Vollmond aufsteigt und in seinem bleichen Schein die Nixen ihren Reigen beginnen? — So ist der Zauber des Wassers. Die Natur ist der größte Maler und bei ihm muß der Gartenkünstler malen lernen.
Das Wasser und die Felsen; wir sehen sie oft beisammen, als wären sie Freunde; tatsächlich aber stehen sie im uralten ewigen Kampf. Was die Ebenen und die Halden deckt, ist das Produkt dieses Kampfes und wo das nackte