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Abschnitt VII
garniert. Verlegt man den Lauf stellenweise mit Blöcken und ordnet da und
dort Treppenstufen an, so wird das Wasser gezwungen, Kaskaden zu bilden, wie es die Abb. 123 zeigt. Wie das im einzelnen zu machen ist, um ein gutes, natürlich wirkendes Bild zu erzielen, ist mit wenigen Worten schwer zu sagen. Wer im Park oder Garten einen Sturzbach anzulegen hat, der wird zunächst am besten tun, mit dem Skizzenbuch in der Tasche und dem photographi-
schen Apparat in der Hand hinauf zu schreiten in die Berge, wo die Bächlein rauschen. Da findet sich vieles, was wert ist, im Bilde festgehalten zu werden und kann man diese Bilder auch nicht unmittelbar im Garten wieder in das Plastische übersetzen, so geben sie doch willkommene Anhalte für die Ausführung. Von einer direkten Kopie kann gewöhnlich schon deshalb keine Rede sein, weil das Hauptmittel, das Wasser, im Garten spärlich zugemessen zu sein pflegt, spärlicher als im nieder-schlagreichenGebirgswalde. Aber wie die Steine liegen, wie sich das Geröll zusammenkeilt und wie die Pflanzen sich in die Ufer nisten und manches andere wird man mit Vorteil absehen können.
Der Uferszenerie, dem
Abb. 125. Waldlandschaft mit Sturzbachmotiv. sich anschmiegenden und überhängenden Stauden-und Strauchwerk wird man erhöhte Aufmerksamkeit widmen müssen, weil dasselbe, gut und richtig angeordnet, schließlich bis zu einem gewissen Grad die Unzulänglichkeit der Wassermenge vergessen läßt.
Die Abb. 124 und 125 bringen zwei Naturaufnahmen. Die weiter unten eingereihten Abbildungen 163 und 164 zeigen, wie auf Grund eines guten Naturstudiums solche Dinge auch künstlich zur vollen Befriedigung wiedergegeben werden können.