Das Wasser und die Felsen
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und deshalb wurde die Fig. 131 eingesetzt. Die Tiefe der Zierseen bemißt man mit 0,6 bis 1,2 m, je nach der Größe. Je geringer die Tiefe ist, desto heller wirkt der See unter sonst gleichen Umständen. Wo Fische im See gehegt werden, empfiehlt sich die letztgenannte Tiefe, denn je größer die Wassermenge ist, desto gleichmäßiger erhält sich die Wassertemperatur.
Beim Ausgraben des Seebeckens und der Reliefierung seiner Umgebung richtet man zweckmäßig die Sache so ein, daß Abtrag und Auftrag sich schließlich ausgleichen. Bei kleinen Aufgaben läßt sich dies schätzungsweise erledigen. Größere Arbeiten werden rechnerisch geregelt mit Hilfe parallel gelegter Profile. Aus diesen Profilen und der Wasserstandslinie läßt sich auch der kubische Wassergehalt des Sees annähernd berechnen. Nebenbei sei bemerkt, daß sich
Abb. 130. Bachmotiv aus dem Muskauer Park. (C. K. Schneider, Gartengestaltung).
mit Hilfe vorhandener Formeln und Tabellen aus dem Flächeninhalt und den Temperaturen die Verdunstung des Wassers und damit die Menge der Wasserergänzung ebenfalls mit einiger Sicherheit feststellen läßt, worauf hier jedoch nicht weiter eingegangen werden soll. __
Die Linie, mit der das Wasser an das Land grenzt, ist selbstredend eine Horizontalschichtenkurve und es ist technisch wichtig, diese Kurve nicht nur in bezug auf den Umriß genau auszustecken, sondern auch deren Horizontalität exakt einzuhalten, damit nicht schließlich die große Wasserwage, als die der See in diesem Fall gelten kann, einen Strich durch die Rechnung macht und die ungenaue Vorarbeit aufdeckt. Ein Gefällbruch, wie er in der Natur fast immer vorhanden ist, d. h. eine Änderung des Böschungswinkels auf der Höhe der Wasserstandslinie ist nur angezeigt, wenn der Wasserstand immer gleich hoch bleibt. Andernfalls wirkt der Gefällbruch bei niedrigem Wasserstand unschön.