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Abschnitt VIII
Abb. 180. Durchblick
am Wasser.
winnt,
irgendeine andere Weise auszeichnet. Nur darf man dann nicht etwa dem Rondell zu lieb in dessen Mitte ein Denkmal oder einen Brunnen aufstellen. Damit würde man der Hauptidee entgegenarbeiten und die Durchsichten zerschneiden und verderben.
Beim Planfertigen zeichnet man die seitlichen Begrenzungen der Durchsicht als gerade Linien ein, bevor man die Bepflanzung einträgt. Die Linien erinnern dann daran, daß man innerhalb des Winkels, den sie bilden, nur niedrige Pflanzen anordnen darf, über die man hinwegsehen kann, niederliegende Sträucher,Zwergkoniferen, Staudengruppen, Solitärgräser und anderes, was über 1,5 m nicht hinausgeht.
Jedes Gemälde ge-
wenn es in einen passenden Rahmen eingefügt wird. Der
Rahmen schließt es zusammen, konzentriert es. Ein dunkler Rahmen läßt das Bild leichter erscheinen und macht es transparenter. Darauf beruht ja die Verwendung des Dioramas im Garten, von der die Barockzeit reichlich Gebrauch gemacht hat; diese Form hat sich überlebt, aber man hat eine andere dafür gefunden. Man bildet den Rahmen aus Gehölzkulissen. Dieser Rahmen ist selbstredend nicht viereckig; sondern willkürlich malerisch begrenzt etwa so, wie man Photographien mit gepreßten Alpenblumen umrahmt. Ob der Rahmen rundum oder nur zum größten Teil geschlossen ist, ob das Gehölz nur die Kulissen oder auch die Soffitten stellt, bleibt für die Wirkung ziemlich gleich; jedenfalls sind die ersteren die Hauptsache. Geschlossene Gehölzmassen lassen den Rahmen etwas schwer erscheinen; graziös überhängende Äste, feingegliederte und netzartig sich überschneidende Zweige umrahmen eleganter, gleichgültig ob sie sich im Sommer mit ihrem Blattwerk oder im Winter ohne dasselbe von der Luft abheben, gegen welche sie immer dunkel stehen.