Die Bepflanzung im Naturstil
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Wenn man einen derartigen Rahmen künstlich schaffen will, so wird man also nicht zu beliebigen Bäumen und Sträuchern greifen, sondern zu solchen, die erfahrungsgemäß einen Aufbau haben, der in der Silhouette besonders gut wirkt. Dahin zählen von den Laubhölzern die Weiden, die Birken (Abb. 176), die kleinblätterigen Ulmen und Linden, die Zitterpappel, der Silberahorn und viele andere, von den Nadelhölzern die Hemlockstanne.
Oft bilden sich solche Rahmen durch Zufall und es sind gewöhnlich nicht die schlechtesten. Siefallen auf und man hat nur nötig, da und dort dem Naturprodukt etwas nachzuhelfen, um es kunstgerecht zu gestalten. Gelegentlich bilden Bäume, deren Habitus an sich
Abb. 181.
gar nicht darnach ist, Sog. Faustturm im Klostergarten zu Maulbronn.
im Alter reizende Kulissen,
alte knorrige Eichen, ehrwürdige Roßkastanien mit abhängenden Ästen
usw. (Abb. 38).
Mit den Abb.
178 bis 181 werden ein paar Bilder eingereicht, die zeigen
können, was man in der Gartenkunst unter einem Rahmen zu verstehen hat.
5. Einzelstände und Freigruppen.
Man kann nicht jeden beliebigen Baum oder Strauch einzeln stellen. Die Einzelstellung ist eine Bevorzugung und das betreffende Objekt muß sie verdienen. Man wird also besonders schön oder interessant sich bauende Gehölze, seltene Arten, Varietäten und Formen für die Einzelstellung auswählen. Das Auswählen an Ort und Stelle ist dann besser als das bloße Verschreiben aus der Baumschule; denn von hundert Exemplaren des nämlichen Gehölzes ist jedes einzelne wieder verschieden und eines davon ist das schönste. Aber auch nicht jeder Platz eignet sich für die Einzelstellung. Wenn man ein Gehölz durch die