Gartentechnik Und Gartenkunst

Abschnitt XI. Künstliche Gartenzutaten. Allgemeines. — 1, Einfriedigungen und Balustraden. — 2. Türen und Tore. — 3. Rasen-und Beeteinfassungen. — 4. Pyramiden, Bögen, Schirme und Festonständer. — 5. Laubengänge, Spaliere usw. — 6. Gartenhäuser und Pavillone. — 7. Sitze und Tische. — 8. Brücken. — 9. Brunnen. — 10. Vasen, Blumentische und Ampeln. —'11. Tempel, Ruinen und andere Bauwerke. — 12. Denkmäler und Figürliches. Allgemeines. Wollte man eine vollständige Liste aller künstlichen Gegenstände aufstellen, die im Garten Unterkunft finden können, so würde dieses Verzeichnis ziemlich umfangreich ausfallen. Zunächst handelt es sich um mehr oder weniger notwendige Einrichtungsstücke, wie die Einfriedigungen des Gartens im ganzen und seiner Abteilungen im besonderen, die Gestelle und Vorrichtungen zum Anheften von Schling- und Kletterpflanzen, die Sitzgelegenheiten. die Überbrückungen von Wasserläufen usw. Man kann diesen Dingen die einfachste zweckdienliche Form geben; man kann sie aber auch hübsch oder mit einem gewissen Luxus ausstatten, damit sie nebenbei zur Verschönerung des Gartens beitragen. Das ist ähnlich wie bei den Wohnräumen eines Hauses, die man einfach oder besser möbliert, je nach den Verhältnissen und den Ansprüchen der Bewohner. Wie man aber in einer eleganten Wohnung auch Dinge unterbringt, welche ohne weiteren Gebrauchszweck bloß der künstlerischen Ausstattung dienen (Gemälde, Büsten, Ziergefäße usw.), so kann man auch dem Garten Gegenstände der bildenden Kunst, speziell der Architektur und des Kunstgewerbes, einverleiben mit der Absicht, ihn auszuschmücken ohne Rücksicht auf anderweitigen Nutzen. In den meisten Fällen wird man jedoch das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden suchen. Man wird Ziervasen auf Postamenten mit Blumen besetzen; man wird dem Zierbrunnen Gieß- oder Trinkwasser entnehmen; man wird Gartenhäuser und andere Bauwerke als Wetterschutz von Aussichtspunkten anordnen u. a. m. Das Aufstellen von Dingen ohne Nebenzweck hat nur Sinn und Berechtigung in bezug auf wirkliche Kunstwerke, die dann Selbstzweck sind. Die minderwertige und nur sogenannte Kunstware verunziert den Garten, anstatt ihn zu verschönern. Dahin zählen die nicht unbeliebten und vielfach verwendeten Gartenfiguren in der Form von Gnomen und Tiergestalten aus bemalter Terrakotta. Wie ein einziges gutes Ölgemälde oder Aquarell ein besserer Zimmerschmuck ist, als ein Dutzend billiger Farben-