ForsideBøgerGartentechnik Und Gartenkunst

Gartentechnik Und Gartenkunst

Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries

År: 1911

Forlag: Carl Scholtze Verlag

Sted: Leipzig

Sider: 744

UDK: 635.2

Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck

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34 Die Gartenkunst Daß gerade England der Boden für die neue Richtung wurde, erscheint begreiflich, wenn man folgendes erwägt: Man hatte dort dem Barockstil überhaupt wenig Sympathie entgegengebracht; die zu überwindenden Traditionen waren geringer als anderwärts. Die englische Landschaft mit ihrem welligen Terrain, dem Inselklima und dem dadurch bedingten frischen Grün des Rasens und der Gehölze kam dem Naturstil entgegen, nicht weniger als die landesübliche Bewirtschaftungsart des Bodens. Die Führer im obengenannten Streit mögen außerdem angeregt worden sein durch die in England besonders geschätzten und zahlreich vorhandenen Bilder von Claude Lorrain. Bezeichnend ist jedenfalls, daß der erste Mann von Bedeutung in der englischen Gartenkunst ein Landschaftsmaler war. Die erste Zeit kam über ein unsicheres Tasten nicht hinaus, was die praktische Ausführung betrifft. Sieht man von einzelnen vorausgegangenen und verunglückten Versuchen ab, so kann der Garten oder Landsitz des Viscount und Baron Co b ha mzu Stowe bei Buckingham als eines der ersten bekannteren Beispiele gelten. Der von Hofgärtner B r i d g m a n angelegte oder wahrscheinlich nur umgeschaffene Park ist durch Abb. 23 im Grundriß dargestellt. Der von Ulmenalleen umgebene Landsitz zeigt neben einigen Regelmäßigkeiten früheren Stils bereits das landschaftliche Gartenprinzip, geschlängelte Wege, natürlich umrandete Wasser, willkürlich eingestreute Baumgruppen usw. Von diesem Garten ist ein zweiter Grundplan vorhanden, der von Kent herrühren soll, und auf dem die genannten Regelmäßigkeiten beinahe gänzlich ausgemerzt sind. William Kent war Landschafts- und Architekturmaler. Er malte in Stowe eine Halle aus und wird sich dort wohl zuerst als Naturgärtner versucht haben, um auch für späterhin Gefallen an der Gartenkunst zu finden und sie weiter zu üben. Dem Lob seiner Zeitgenossen zufolge brachte er weite Aussichten, architektonische Ruhepunkte, Licht, Schatten und andere Kontraste, also malerische Wirkung in den Garten. Getadelt wird, daß er sich zu oft wiederholt habe, daß er über schönen Einzelbildern das Ganze außer Auge gelassen habe, daß seine Gruppen nicht massig genug gewesen seien und daß er aus Unkenntnis der Wachstumsverhältnisse der Gehölze nicht richtig mit der Zukunft gerechnet habe. (Entschuldigend nimmt H. J ä g e r an, daß es für Landschaftsgärten im heutigen Sinne damals in England der Weidewirtschaft wegen überhaupt an Sträuchern gefehlt habe.) Kents Wirksamkeit fällt zusammen mit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Martin Brown, mit dem Spitznamen „Capability“, war erst Obergärtner in Stowe, wo ihm offenbar durch K e n t die Anregung zur Betätigung im neuen Stile kam. Durch die Anlegung eines Sees mit Talsperre für den Herzog von Grafton zu Namen gelangt, wurde er späterhin königlicher Gärtner in Hamptoncourt und Windsor. Er wird als geschickter aber manierierter Beherrscher der Bodenbewegung und Wasserfassung geschildert; gelobt wird ferner, daß er Architekturen und Kunstwerke sparsam verwendet habe. Dagegen wird ihm die künstlerische Auffassung abgesprochen. Sein Rezept der Gehölzpflanzung habe sich auf schmale Grenzbegleitungen, Sträucher in dumps