Abschnitt I. Geschichtlicher Überblick
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und Solitärbäume beschränkt. Die Umgestaltungen bestehender Gärten seien ihm besser gelungen als die Neuanlagen. ;
William Chambers, der Erbauer von Sommersethouse in London, war Architekt und hatte in seiner Jugend China bereist. Er gab später zwei Werke heraus, in denen er u. a. die chinesischen Gärten beschrieb, sie als Beispiele und weniger als mustergültige Vorbilder hinstellte, um gleichzeitig an den heimischen Gärten Kritik zu üben. Nach ihm soll die Natur Vorbild sein; die Kunst soll die natürlichen Mängel beseitigen und die natürlichen Schönheiten unterstützen. Er spricht sich für Beibehaltung des guten Ererbten ans und ereifert sich gegen die Ausrottungswut in bezug auf ältere Anlagen. Den Garten in der Nähe des Hauses will er regelmäßig haben, wie alle Architekten. Man soll nicht alles auf einmal zeigen und jedes Objekt soll mehr als
Abb. 24. Klein-Trianon bei Versailles.
(Aus C. K. Schneider, Gartengestaltung.)
eine schöne Seite haben. Er will die Landschaft verschönern und Feld und Wiesen in den Park mit einbeziehen usw. Seine Bücher wurden viel gelesen; seine besten Ansichten scheint man aber am wenigsten verwirklicht zu-haben. Der chinesisch-englische Gartenstil, der eine Zeitlang Mode war, ist sicherlich zum großen Teil — von ihm gewollt oder nicht — auf seine Rechnung zu setzen. Der königliche Garten in Kew, jetzt botanischer Garten, wurde von ihm angelegt. Er starb 1796.
Humphrey Repton, geboren 1752, gestorben 1818, war ein bedeutender Gartenkünstler und Fürst P ü c k 1 e r -Muskau spricht sich über seine Anlagen höchst lobend aus. Repton hat seine Ansichten über Gartenkunst ebenfalls in Buchform niedergelegt und sie sind nach unserer Ansicht sehr vernünftig. Er will den Garten zunächst nach dem Zweck und Bedürfnis anlegen und dann erst die malerische Schönheit hinzufügen. Der Garten soll 3*