Künstliche Gartenzutaten
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Abb. 383. Holzbrücke aus Tokio, Japan.
werden konnte, sehr gut. Es gilt dies in erster Linie für die leichten zierlichen Bauwerke aus Bambusrohr und Kupferdraht. Daß man dortzulande aber auch originelle Steinbrücken herzustellen vermag, davon überzeugt uns die Abb. 382. Nicht minder originell gibt sich, was die Abb. 383 darstellt. Während der untere Steg offenbar zur bequemen Verbindung der beiden Ufer dient, scheint die Bogenbrücke, deren Stufenwerk leider nicht zu ersehen ist, mehr eine Art Aussichtsgerüst zu sein, von dem aus sich der Wistarienflor nebst den anderen Herrlichkeiten des Gartens einschließlich der Stegpassanten gut übersehen läßt. Das Gestell mit dem von zwei Pfeilern unterfangenen Halbkreisbogen erinnert an die ebenso gestalteten Nischen im Pantheon zu Rom. Dasselbe Motiv in bezug auf einen Stichbogen verwertet das Beispiel der Abb. 384 und kommt dabei des flachem Bogens wegen unsern Brückenbauten näher.
An die Landungsstege der Bodenseedampfschiffe gemahnt die Brücke der Abb. 385. Hier ist wohl schon der Einfluß des europäischen Ingenieurs mit im Spiele.
Über die kleinen Wasser seiner Haus- und Teegärten legt der Japaner kantige Balken aus Stein oder Holz (Abb. 386 und 173) und als geschickter Turner von Haus aus und durch Übung verschmäht er dabei die Anbringung von Geländern. Ähnliches haben wir auch, wenn nicht in den Gärten, so doch in den vornehmlich nur von Jägern, Fischern und Waldarbeitern begangenen Uferlandschaften. Originell ist auch die Brücke der Abb. 487.