Gartentechnik Und Gartenkunst

624 Abschnitt XII Ordnung liebenden Menschen ist es auch überflüssig, da der Sinn für diese Eigenschaft ihm von selbst das Erforderliche nahe legt. Die nachfolgende, alphabetisch nach Stichwörtern geordnete und keinen Anspruch auf Vollständigkeit machende Aufzählung wird also manchem Leser entbehrlich scheinen; er mag das Kapitel überschlagen. Abflüsse. — Nach starkem Regen, und besonders zur Zeit des Laubabfalles, kommt es vor, daß die Siebe oder Drahtabschlüsse der Entwässerung sich verstopfen, so daß sich in deren Umgebung kleine Sümpfe bilden. Es ist also in solchen Fällen rechtzeitig nachzusehen und zu räumen. Ähnliches gilt für Durchlässe, Überlaufsiebe usw. Baumbänder. — Nicht selten schneiden dieselben in die Rinde ein und verursachen Wunden. Sie sind also von Zeit zu Zeit nachzusehen, gegebenenfalls zu lösen und neu umzulegen. Ähnliches gilt für die zum Verankern und Geradehalten benutzten Drähte. Baumpfähle. — Die meist gefährdete Stelle des Baumpfahles liegt am Austritt aus dem Boden. Hier wird er zuerst morsch und hier knickt ihn nicht selten der Wind. Der geknickte Pfahl erfüllt seinen Zweck nicht mehr, er ist also zu entfernen und wenn noch nötig, durch einen neuen Pfahl zu ersetzen. — Wo Baumpfähle den Stamm oder die Äste berühren, findet häufig ein Aufscheuern der Rinde statt. Manche Gehölze, wie z. B. die Robinien, sind in dieser Hinsicht sehr empfindlich, andere wieder weniger. Es ist also auch in dieser Beziehung von Zeit zu Zeit nachzusehen und durch erneutes Aufbinden abzuhelfen. Blumenbeete. — Sie müssen auch dann, wenn sie nicht bepflanzt sind, einen sauberen Eindruck machen. Das zum Winterschutz aufgelegte Deckmaterial soll ebenfalls gut geordnet und nicht willkürlich hingeworfen sein. Damit es der Wind nicht zerzaust und fortnimmt, ist es am Boden festzuhaken. Die Sommerflorbeete können über Winter mit Blumenzwiebeln, mit Viola tricolor, Myosotis, Silene usw. bepflanzt werden, wenn sie nicht leer liegen sollen. Blüten - und Fruchtstände. — Manche Pflanzen zieren nicht allein durch Blattwerk und Blüten, sondern auch durch die Früchte; bei ihnen wird man die Blütenstände nicht entfernen. Wo die abgeblühten Stände keine Zierde sind, werden sie weggeschnitten. Man wird also z. B. bei Rosa rugosa und anderen Wildrosen die Früchte sich entwickeln lassen, wogegen man die abgeblühten Edelrosenzweige abschert. Böschungen. — Sie werden bei steiler Veranlagung infolge starker Niederschläge oft geschädigt und ausgewaschen, sind in solchen Fällen also nachzusehen und auszubessern. Brücken. — Holzbrücken, speziell die Naturholzbrücken, sind in Hinsicht auf Geländer und Belag im Auge zu behalten, damit schadhafte oder gelockerte Teile nicht Anlaß zu Unfällen geben. Brunnen. — Verstopfte Überläufe verursachen Überschwemmungen; gefrierendes Wasser kann die Schalen sprengen usw. Es ist also auch hier Vorsicht am Platze.