ForsideBøgerGartentechnik Und Gartenkunst

Gartentechnik Und Gartenkunst

Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries

År: 1911

Forlag: Carl Scholtze Verlag

Sted: Leipzig

Sider: 744

UDK: 635.2

Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck

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Side af 788 Forrige Næste
Die Unterhaltung der Gärten 653 Wunden von über 10 cm Durchmesser überwallen sich meist nicht mehr. Die gekappten Bäume gehen rascher ein, als sie ungekappt eingegangen wären. Werden sie wiederholt gekappt, so wird das Gesamtbild immer minimaler und trauriger. Lieber eine hübsche Ruine, als eine verdorbene Restaurierung; lieber ein ehrwürdiger Baum mit den Gebrechen des Alters als ein verjüngter alter Geck! Die Abb. 429 und 430 zeigen zwei Linden, die dem Schnitt unterworfen waren. Die eine auf der rechten Seite mäßig zurückgeschnitten, hat sich dicht bezweigt. Die andere, welche gründlich gekappt wurde, wird nie mehr eine volle runde Krone bilden können, wie sie der unbeschnittenen Linde eigen ist. Viele Bäume werden erst im Alter malerisch und die meisten sind um so malerischer, je älter sie sind. In diesem Zustand erfordern sie eine andere Behandlung als in der Jugend; im allgemeinen entfernt man, als zur Ordnung gehörig, die abgestorbenen Äste und hilft mit der Säge nach, wo der Wind aufgeräumt hat. Bei alten Bäumen, besonders bei den Eichen, gehören aber dürre und abgerissene Äste gewissermaßen mit zur Ehrwürdigkeit und Echtheit. An derartigen Bäumen beläßt man die Stummel am besten, wie sie sind (Abb. 431). Daß auch alte Kastanien sehr malerisch werden können, zeigt die Abb. 432. Bäume, die völlig dürr geworden sind, müssen entfernt werden. Von Seiten der Maler wird geltend gemacht, daß auch derartige Exemplare ein interessantes Studienmaterial seien und das Landschaftsbild nicht stören, daß sie, mit Efeu oder wildem Wein berankt, sogar im gärtnerischen Sinne sehr malerisch sein können. Das ist richtig. Für deren Entfernung sprechen aber trotzdem zwei Gründe: Erstens sind die toten Bäume ein Asyl für pflanzliche und tierische Parasiten und damit eine Gefahr für die gesunde Umgebung; zweitens macht der abgestorbene Baum im Garten auf ordnungsliebende Menschen stets den Eindruck der Unaufgeräumtheit. Es kann sich nicht jeder in den Gedankenkreis des Malers hineinfinden. Häufig begegnet man dem Fehler, daß die Solitärbäume des Gartens wie Allebäume herangezogen und behandelt werden. Daß ein Allebaum einen mehrere Meter hohen Stamm haben muß, damit seine Krone Wagen, Reiter und Fußgänger nicht belästigt, ist selbstverständlich. Dieser Grund fällt aber für den Garten meistens weg und ein von unten auf belaubter Baum ist doch mindestens ebenso schön als ein Hochstamm. Bezüglich der im Rasen stehenden Nadelhölzer vermißt gewiß niemand den kahlen Stamm. Weshalb sollte man nicht auch die Laubhölzer als Nieder- und Mittelstämme pflanzen und groß werden lassen können? In England kann man es. Von den Nadelhölzern vertragen die harzreichen das Aufästen und Einkappen nicht (Tannen, Fichten usw.). Der als Folge auftretende Harzfluß schwächt die Bäume und verunziert sie außerdem. Die weniger harzreichen Koniferen (Taxus, Thuya usw.) ertragen den Schnitt dagegen, insbesondere soweit es sich nur um die Zweige handelt. Die geschnittenen Taxushecken sind ja eine historische Berühmtheit. Im regelmäßigen Garten sind (neben anderen) auch regelmäßige Bäume am Platz, Säulen-, Pyramiden- und Kugelbäume. Hier muß der Schnitt die