r
Die Unterhaltung der Gärten
655
Daraus ergeben sich für die künstlerische Unterhaltung des Gartens immer wieder neue Aufgaben.
Der Stil ist die Mode der Kunst, und die Gartenkunst ist ihr unterworfen wie alle Künste. Heute herrscht noch der malerische Stil; warum sollte man nicht versuchen, alte geometrisch angelegte Gärten etwas weniger steif zu gestalten? Die modernste Richtung neigt aber wieder zum Geometrischen,
Abb. 432. Alte Edelkastanie auf dem Cinneckberge bei Graz. (Aufnahme von E. J. Peters, Graz.)
nicht im alten Sinne, aber auf ihre Art. Warum sollte man nicht Versuche in dieser Richtung wagen? Schlagen sie fehl, so waren es eben Versuche und man kann immer wieder zurück. Heute sind Blaufichten Mode; vor 50 Jahren waren es Nordmannstannen; wer kann sagen, was 1950 die Modekonifere ist? Die tropischen und subtropischen Blattpflanzen waren eine Zeitlang in jedem besseren Garten in Menge zu finden; die „guten alten Stauden“ standen auf dem Aussterbeetat. Heute sind sie wieder auf Kosten jener zu Ehren ge-