ForsideBøgerGartentechnik Und Gartenkunst

Gartentechnik Und Gartenkunst

Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries

År: 1911

Forlag: Carl Scholtze Verlag

Sted: Leipzig

Sider: 744

UDK: 635.2

Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck

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Side af 788 Forrige Næste
656 Abschnitt XII kommen. Über den Edelrosen wurden die bescheidenen Wildrosen ganz vergessen; heute beginnen sie ihren Siegeszug. Schon infolge der Mode und als stilistisches Versuchsobjekt ändert der Garten sein Bild. Es gibt konservative Leute und solche, die jeden Tag neue Gedanken und Pläne haben. Sind sie zufällig Gartenbesitzer, so hängen die ersteren am Hergebrachten und ändern tunlichst wenig, wogegen die anderen für jede Saison etwas Neues in Szene setzen. Im ersteren Fall ändert sich der Garten gewissermaßen auf eigene Faust, im anderen Falle auf Befehl. Er ändert sich weniger oder mehr; er ändert sich aber immer. Wer mit dem Garten aufwächst, groß und alt wird, der sieht stets denselben Garten. Wer als Jüngling nach Amerika auswandert und als Greis das alte Heim aufsucht, der findet den nämlichen Garten total verändert. Der eine hat alle die kleinen im Lauf der Jahre gemachten Änderungen verfolgt; sie haben im einzelnen das Bild nicht merkbar beeinflußt. Der andere ist durch die Summe der Wirkungen verblüfft. Weil das Gartenbild schon von sich aus in einer ständigen Umbildung begriffen ist und eigentlich nie fertig wird, so darf der Gartenkünstler nie die letzte Hand anlegen. Was der Maler vor Vollendung seines Bildes vornimmt, ist für den Gartenkünstler ein Geschäft ohne Ende. Fürst P ü c k 1 e r -Muskau sagt in seinen „Andeutungen“: „Der Maler wird ja ebenfalls von Zeit zu Zeit an seinem Gemälde, das doch so unendlich weniger mannigfaltig ist, dies und jenes ändern, diese Stellung gefälliger und naturgemäßer machen, hier eine Schattierung verbessern, dort jenem Zuge mehr Ausdruck geben müssen — wie sollte es dem Gartenkünstler, der mit so widerspenstigen und oft so schwer zu berechnenden Materialien arbeitet und eine Menge verschiedener Bilder auch wiederum in eins vereinigen soll, gelingen, alles auf den ersten Versuch unverbesserlich zu treffen!“ Niemand lernt aus, und es ist schon viel, zu wissen, wie wenig man weiß. Nur der Pfuscher ist glücklich und unfehlbar. Wer etwas leisten kann, hat aus seinen eigenen Fehlern gelernt und in diesem Sinne sagt der eben zitierte Gartenkünstler; „Ich kenne nichts Erbärmlicheres, als wenn eine verfehlte Einzelheit nicht wieder zerstört und nach besserer Einsicht hergestellt wird.“ Wenden wir uns nach dieser allgemeinen Betrachtung den einzelnen Arbeiten zu, so ist zunächst zu bemerken, daß diese außerordentlich verschieden sein können. Es läßt sich wohl eine Reihe derselben namhaft machen; im übrigen ist es aber Sache des Besitzers, des Vorstandes oder Gärtners, den Garten ständig daraufhin zu prüfen, ob nicht da oder dort eine Änderung zu treffen ist, die einer Verbesserung gleichkommt. Denn mit dem Ändern allein ist nichts erreicht und erst recht nicht, wenn die Änderung eine Verballhornung ist. Auslichten. — Wird eine Neupflanzung in Hinsicht auf später weit genug gehalten, so sieht sie zunächst sehr mager aus. Um dies zu vermeiden macht man gern Zwischenpflanzungen mit billiger Ware, Birken, Fichten usw. Man muß dann aber diese Nothelfer entfernen, sobald sie zu entbehren sind, und b e v o r sie die gute Bepflanzung beeinträchtigen.