Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Die Unterhaltung der Gärten
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keit wegen die Alleen. — Umgekehrt kann auch durch die Errichtung neuer Bauwerke eine neue Grenzpflanzung nötig werden. Bei kahlen Mauern genügt oft die Bepflanzung mit Efeu oder wildem Wein, Ampelopsis Veitchii usw.
H e c k e n. — Alt und schlecht gewordene Hecken zu reparieren ist ein undankbares Geschäft. Die Entfernung und Neupflanzung ist fast immer vorzuziehen. Man wechselt dann zweckmäßig auch die Pflanzenart.
Laubengänge. — Ist deren Gerüst aus Holz, so wird es nach zwanzig Jahren ruiniert sein. Eine Reparatur ist schwierig, kaum lohnend und unter Umständen unmöglich. Sind die Gewächse, Weinreben usw., noch gesund und gut erhalten, so kann man das ursprüngliche Lattenwerk vorsichtig entfernen und ein vereinfachtes Gerüst aus Naturholz an dessen Stelle setzen.
Mauern. — Mauern von Böschungen, Terrassen usw., die im Laufe der Zeit ruinenhaften Charakter angenommen haben und nicht wohl ausgebessert werden können, bepflanzt man mit Arabis, Sedum, Sempervivum, Saxifraga, Linaria Cymbalaria und ähnlichem. Später wachsen dann von selbst aus den Fugen Stauden und kleine Sträucher, deren Samen vom Wind aufgetragen wurden. Die kleinen Pflanzen bereiten für die größeren den Grund.
Naturstil. — Die Überführung regelmäßiger Gärten in den Naturstil erfordert entweder eine gründliche Erneuerung oder aber viel Geschick und Überlegung. Es ist schwer, nur durch Wegnehmen und Hinzufügen von Einzelheiten das Bild genügend umzugestalten. Es ist aber auch nicht nötig, daß die ursprüngliche Regelmäßigkeit völlig verschwindet. Die Verquickung beider Stile kann sogar ihren eigenen Reiz haben, wenn die Sache recht gemacht wird. Bäume und Gehölze sind schon durch ihr Alter malerisch geworden. Es handelt sich also meist um Verlegung der Wege, um die Überführung regelmäßiger Becken und Wasserläufe in naturalistische Teiche und Rinnen, um die Garnierung mit Felsen, um den Verbau von geraden Durchsichten usw. — Manchmal aber ist das ganze Unternehmen recht überflüssig und undankbar. Ein alter ehrwürdiger Garten ist ein historisches Monument, das man pflegen und unterhalten, aber nicht ohne zwingenden Grund umorgeln (und unter Umständen verderben) soll. Die Frage liegt genau so, wie diejenige der Wiederherstellung alter Burgen und Schlösser. Gelingt die Sache, dann heißt es, es habe eine dankbare Aufgabe vorgelegen; mißlingt sie aber, dann sind Spott und Hohn der Lohn.
Rabatten. — Ursprünglich angelegt zur Begleitung der Wege, zur Einfassung großer Beete usw., werden sie später oft überflüssig, wenn sich die übrige Bepflanzung ausgewachsen hat. Sie können dann eingehen und die betreffenden Stauden kann man zur Vorpflanzung der Gehölzränder verwenden.
Rasen. — Wenn unter lockeren Gehölzpflanzungen auf dem Rasen der letztere ausgeht, nachdem jene groß geworden sind, so kann ihn Efeu, Sinngrün u. a. ersetzen. Wo auch diese Pflanzen nicht mehr fortkommen, gräbt man um, wie bei der engen Boskettpflanzung. — Umgekehrt kann man auch unschön gewordene Gehölzgruppen eingehen lassen, die Vor- und Unter-42*