Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Abschnitt II
Nach der Lebensdauer der Pflanzen kann man unterscheiden:
a) einjährige Kräuter, Sommergewächse oder Annuellen,
b) zweijährige Kräuter oder Bisannuellen,
c) unterirdisch ausdauernde Pflanzen oder Stauden,
d) oberirdisch ausdauernde Pflanzen oder Gehölze.
Es ist allgemein üblich, in botanischen Werken und Pflanzenverzeichnissen den Namen dementsprechende Zeichen hinzuzufügen. 0 bedeutet einjährig, Ozweijährig, ^unterirdisch ausdauernd, h oberirdisch ausdauernd.
Die Einjährigen beenden ihre Entwicklung vom Keimen bis zum Fruchttragen innerhalb Jahresfrist und sterben dann ab. Die Zweijährigen entwickeln sich im ersten Jahr bis zu einer gewissen Größe, blühen und reifen ihre Früchte aber erst im zweiten Jahre. Die Abgrenzung ist keine scharfe. Es gibt Einjährige, die sich zweijährig kultivieren lassen und Zweijährige, die als Sommergewächse dienen, wenn der Gärtner der Natur zu Hilfe kommt.
Bei den Stauden stirbt der obere Teil nach der Fruchtreife alljährlich ab, während der Wurzelstock erhalten bleibt und im Frühjahr wieder austreibt. Außer den perennierenden Kräutern oder eigentlichen Stauden kann man hierher auch viele Gräser, Knollen- und Zwiebelgewächse, sowie die Freilandfarne zählen. In den Gärtnereien werden häufig Stauden wie Einjährige oder Zweijährige behandelt (Chrysanthemum indicum usw.).
Bei den Gehölzen überdauert die ganze Pflanze ungezählte Winter, mit Ausnahme der Blätter, Blüten und Früchte. Überdauern auch die Blätter, so heißt das Gehölz immergrün oder wintergrün; halbimmergrün ist es, wenn die Blätter nur gelinde Winter überdauern oder harte nur zum Teil. Immergrün sind die meisten Nadelhölzer, aber bei uns nur wenige Laubhölzer. Manche Gehölze, wie die amerikanischen Schwarzeichen, reifen ihre Früchte erst in dem der Blüte folgenden Jahre.
Zwischen den Stauden und den Gehölzen halten die Halbsträucher die Mitte. Bei ihnen verholzt der untere Teil der Stengel und bleibt lebenskräftig, während der obere abstirbt (Gartensalbei usw.). Manche Pflanzen, die in ihrer Heimat Gehölze sind, werden bei uns infolge Zurückfrierens zu Halbsträuchern (Baumpaeonie, Lespedeza Sieboldii usw.); andere wieder werden im Freien als Einjährige behandelt, wie Cobaea scandens, die im Gewächshaus ausdauernder Schlingstrauch ist.
Faßt man nur den allgemeinen H a b i t u s, d. h. die äußere Erscheinung, und die in den Gärtnerkreisen übliche Unterscheidung ins Auge, so läßt sich das Pflanzenmaterial in folgende Gruppen ordnen:
a) Bäume und Sträucher,
b) Stauden,
c) Ziergräser,
d) Dekorations- und Blattpflanzen,
e) Schlingpflanzen,
f) Fettpflanzen oder Sukkulenten,
g) Zwiebelpflanzen und Knollengewächse,
h) Sommer- oder Florblumen.