Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Abschnitt II
werden aber auch an geeigneten Pyramiden, Schirmen und Bögen gezogen und frei auf den Rasen und an die Wege gestellt. Von den eigentlichen Schlingern (Periploca, Celastrus), welche sich in Schraubengängen emporwinden, kann man die Kletterer und Klimmer abtrennen, welche sich mittels der Blattstiele (Tro-paeolum), mit Ranken (Rebe, Passionsblume) oder mit Luftwurzeln (Efeu) festhalten.
Als Fettpflanzen oder Sukkulenten faßt man zusammen, was saftige, fleischige Blätter hat: Kakteen, Agave, Aloe, Gasteria, Crassula, Rochea, Echeveria, Mesembrianthemum, Sedum, Sempervivum u. a. m. Sie finden ihre Hauptverwendung auf Felspartien, als Einfassungen und in den Teppichbeeten.
Zwiebel- und Knollengewächse werden aus Gründen der Versendung in den Katalogen vereint aufgeführt, sind im übrigen aber verschiedenster Art. Die eigentliche Zwiebel (Lilien, Hyazinthen) ist ein verkürzter Stengel mit umschließenden, teils unentwickelten, teils abgestorbenen Blättern. Man unterscheidet Schuppenzwiebeln (Türkenbund, Fritillaria) und Schalenzwiebeln (Speisezwiebel, Tulpe). Knollen sind harte, verdickte Mittelstöcke zwischen Wurzel und Stengel (Kartoffel, Alpenveilchen). Wur-z e 1 k n o 11 e n , gewöhnlich auch kurzweg Knollen genannt, sind verdickte Wurzelteile (Dahlia). Sie können nur austreiben, wenn den Knollen noch Stengelansätze belassen werden. Rhizome, zum Teil auch als Knollen gehend, sind unterirdisch sprossende und sich bewurzelnde Stammteile (Maiblumen, Kanna, Farne). Der Wurzelstock der einheimischen Orchideen erzeugt zwei Knollen. Während der eine für den alten Trieb sich aufzehrt, entwickelt der andere den neuen Trieb. Zwiebel-, Knollen- und Rhizompflanzen wandern nicht selten infolge der Neubildungen nach und nach von der ursprünglichen Pflanzstelle fort. Durchstechen der Rhizome mit dem Spaten erzeugt unter Umständen eine Menge neuer Pflanzen.
Unter Sommer- oder Florblumen, auch Sommergewächse oder Sommerflor genannt, versteht man im allgemeinen einjährige Pflanzen (An-nuellen), die zur Ausschmückung der Rabatten und Beete dienen. Bekannte und vielbenutzte Gewächse dieser Art sind: Amarant, Balsamine, Kornblume, Mohn, Petunie, Portulack, Reseda, Sommeraster, Sommerlevkoye, Zinnie usw. Sie werden zum Teil in das freie Land gesäet, soweit dies angeht, oder zunächst im Mistbeete oder in Töpfen herangezogen. Ähnlich verwendet wie die Sommergewächse werden verschiedene zweijährige Pflanzen (Kampanula Medium, Goldlack, Fingerhut). Auch einige ausdauernde Pflanzen werden ein- oder zweijährig kultiviert, weil sie auf diese Weise schöner blühen. (Althaea rosea, Viola tricolor).
Nach diesen allgemeinen Vorbemerkungen wenden wir uns dem Pflanzenmaterial im besonderen zu, indem wir, speziell die Gartßnkunst berücksichtigend, die am Kopf des Abschnittes vermerkten Abteilungen bilden.