Die Reklame Ihre Kunst Und Wissenschaft

Forfatter: Paul Ruben

År: 1914

Forlag: Hermann Paetel Verlag G.M.B.H.

Sted: Berlin

Udgave: 4

Sider: 359

UDK: 659.1

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Side af 582 Forrige Næste
Aber nicht nurfeftftehendeLadenzeidien waren fchonim Altertum bekannt, das alte Rom benutzte auch fchon Plakattafeln, »Album« genannt. Frei- ftehende Mauern wurden durch Pfeiler in Felder getrennt, die weifi untermalt waren und auf die man wedifelnde Anzeigen in fchwarz und rot malte. Audi die breiten Pfeiler und Säulen der öffentlidien Gebäude benutzte man zu derartigen Ankundigungen. Im Mittelalter heftete man Ankundigungen jeder Art an die Zugänge der Rat- und Stadthäufer, fowie die Kirchentilren. Mit der Zunahme des Handels wadis auch die Zahl der Ankundigungen, fo daB Rathaus^ und Kirdhenturen bald zu klein waren und fo entftand die Mauerreklame, durdi deren Uberhandnehmen wiederum das Wefen der Anlchlag-Tafeln und -Säulen entftand. Während die Plakatreklame auf eine jahrtaufende alte Vergangenheit zuruckblicfcen kann, ilt die Inferatenreklame verhältnismäfiig neuen Datums. Zwar beftanden fchon im funfzehnten Jahrhundert Zeitungen, fie enthieften aber keine Inferate. Das erfte Annoncenblatt erfäiien am 1. September 1633 in Paris unter dem Namen: »Feuille du bureau d'adrefles«, und war in der Hauptfadie eine Lifte von Stellungsgefuchen und - Angeboten. Heraus- geber war Theophraftus Renaudot, einer der Ärzte Ludwigs XIII. Bald darauf entftanden Annoncenblätter und zwar 1652 in London, bald darauf in Hamburg und Wien, 1722 in Frankfurt a. M., 1727 in Berlin, 1729 in Halle, 1731 in Dresden und 1763 in Leipzig, und audi die bdtehenden Zeitungen fugten ihren Blättern einen Inferatenteil bei. Das Inferatenwefen hat fich befonders in England und Amerika rafch entwickelt, während es in Deutl&land eigentlidi erft feit 1870 einen gröBeren Auflchwung ge- nommen hat. Die Inferenten bedienen fidi der Kunft erft feit jungfter Zeit in gröBerem MaØe. Zuerft war es die Diditkunft, die in den Dienft der Inferatenreklame geftellt wurde, idi erinnere an die Gedidhte der »Goldenen Hundertzehn«. Kunftlerilch illuftrierte Inferate kommen erft in neuerer Zeit in Gebraudi. Im allgemeinen glauben die deutfchen Inferenten — wie idi meine, zu ihrem elgenen Sdiaden — daB es genuge, ein Inferat bei einer Annoncen- Expedition aufzugeben und kummern fich wenig um die Ausftattung des- felben. DaB man hierzu fidi auch der Kunftler bedienen und damit die Wirkfamkeit der Inferate bedeutend erhöhen könne, haben nur wenig erfaflt. 86