Die Reklame Ihre Kunst Und Wissenschaft
Forfatter: Paul Ruben
År: 1914
Forlag: Hermann Paetel Verlag G.M.B.H.
Sted: Berlin
Udgave: 4
Sider: 359
UDK: 659.1
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Hypnotismus von Otto Siemens fand ich einige Sätze, die ebenfo auch auf
die Reklame angewendet werden können. Siemens fagt z. B.: »Eine Sug*»
geftion, die uns angenehm ift, werden wir nicht hemmen, fondern auf die
entsprechende zentrifugale Bahn ruhig gleiten laflen. Idi nenne dies eine
fympathifdie Suggeftion. Eine fympathidie Suggeftion hat immer die
Neigung, fidi zu verwirklichen (realifieren). Realifiert fidi die Suggeftion,
fo ift fie bei uns zur Autofuggeftion geworden. Eine unfympatbil&e Sug^
geftion hat im wadien Zuftande felten Gewähr fur Realifierung.«
»Riditige, fidi realiserende Suggeftionen zu geben, ift das grofie Geheimnis
im erfolgreichen Verkehr mit den Menlchen. Dazu gehört in erfter Linie
Anpaflungsfähigkeit. Erzähle deinem Mitmenfchen nidit das, was ihn
langweilt, fondern das, was in feine Intereflenfphäre gehört oder fonft, was
ihn intereffieren könnte, denn dein MitmenIHi könnte didi als langweilig be^
traditen, fchenkt deiner Rede dann wenig Aufmerkfamkeit, und follteft du
einmal in die Lage kommen, eine wirkfame Suggeftion geben zu muffen,
fo könnte es leicht eintreffen, daB diefe nicht beachtet wird.«
In meinem »Plakatspiegel« håbe idi, ganz unabhängig von den
Siemens'schen Ausfuhrungen, ganz ähnlidie Gedanken fiber das Plakat
zum Ausdruck gebradit:
»Die Wirkung eines Plakates tritt nicht dadurdi ein, da!3 der Bel&auer
einen Willen entwickelt, das betreffende Plakat anzufehen, fondern das
Plakat wirkt gegen den Willen des Befchauers, ja meiltens, ohne daB er
fidi deflen bewuBt wird.
Je charakteriftifäier ein Plakat ift und je leichter faBlich feine Darftellung,
defto belTer wird es feinen mnemotedinilHien Zweck erfullen.
Ein gutes Plakat foll nicht nur im erften Moment wirken, fondern audi
einen derartigen Eindruck hinterlafien, daØ der BelHiauer leidit und immer
daran erinnert wird.
Von einem guten Plakat muB eine fuggeftive Wirkung ausgehen.
Die Suggeftion des Plakates muB dahin wirken, daB der angezeigte
Gegenftand ein feftftehender Begriff wird.
Die Darftellung muB fo draitilch fein, daB ihre Deutung fich dem Be~
f&auer von selbft aufdrängt und dauernd einprägt.
Ernft Growald, Der Plakatfpiegel (Preis M. 3.—). Zu beziehen durdi: Verlag fur Sozial>
politik G. m. b. H., Berlin W. 57.
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