Die Reklame Ihre Kunst Und Wissenschaft

Sdion war der getreue Meifter im dicken Teppidh mit feinen Rhmutzigen Holzpantinen verfunken, was niemand in der Aufregung bemerkte. »Fabrikverrat, Herr Direktor — — — « Der Meifter erzählte, und eine Stunde darauf madite der Herr aus der Fremde <ein Berliner Detektiv) Bekanntlchaft mit dem Offenburger Polizei- gefängnis. Telephon, Telegraph, Polizeipräfidium hin und her. »Den Auftrag hatte der Fremde von Herrn Ehrlidi erhalten, den er weiter nicht kannte und den er zur bdtimmten Zeit im Café Jofiy in Berlin wiederfinden follte.« »Und das Refultat?« unterbradi der Hofrat. »Offenburg glaubt die Firma zu kennen, das ift alles.« »Allerdings, eine verteufelte Sache. Wenn mir das pafliert wäre, idi glaube, ich hätte zunächft den Kerl verhauen.« Wohl nodi eine Stunde währte die Befprediung iiber den Kampf gegen die Streckenreklame, dann erldärte der Hofrat: »Ich werde keine geriditlidie Entfchddung gegen das Verbot meiner Streckenreklame beantragen, idi verzichte auf diefe Art Reklame, bis die Sachlage völlig geklärt ift, alfo wir fahren zufammen nach Offenburg, meine Herren, es war fehr intereflant, Sie haben midi (chnell belehrt, aber der Teufel fol! diefe willkurlidien Verordnungen holen! Das kann uns aller- dings beim Glasplakat nicht paffieren, noch ift jeder Kaufmann in feinem Haufe fein eigener Herr, in Teiner eigenen Wohnung, in feinem Gelchäft, in feinen Sdiaufenftern kann er aufhängen, was ihm beliebt,- naturlich es darf nicht anftöBig fein und das kommt ja hier uberhaupt nicht in Betradbt.« »In Zukunft folien meine 3000 Kunden nur nodi mit Glasplakaten verfehen werden, das ift meine Radie, und nun fur heute — Gott befohlen. Morgen 10 Uhr 15 Bahnhof FriedridifiraBe, Fahrkarte zweiter Klafle zur »Glasplakatefabrik Offenburg!« EINE ERNSTE BETRACHTUNG Wer eine Plakatreklame madien will, muB li di vor allem daruber klar fein, daB die Kundfchaft mit Plakaten aller Art geradezu iiberlchwemmt wird und infolgedeflen nur ein Plakat, das aus dem Rahmen des A1U täglidien herausgeht, Auslidit hat, benutzt zu werden. Wer gefehen hat, »75