Die Reklame Ihre Kunst Und Wissenschaft
Forfatter: Paul Ruben
År: 1914
Forlag: Hermann Paetel Verlag G.M.B.H.
Sted: Berlin
Udgave: 4
Sider: 359
UDK: 659.1
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Siehe auch Entfdieidung des R. G. in Zivilfachen, Band 77, S. 249,>
»Inverkehrbringen eines nach dem patentierten Verfahren hergeftellten
Erzeugnifles ift jede Handlung, die eine gewerbsmäBige Benutzung des
Erzeugnifles im Inlande ermogh'cht oder felbft fchon darftellt.«
Das Wettbewerb-Gesetz findet auch gegenuber einem eingetragenen
Warenzeichen Anwendung. (LIrteil des Reichsgerichts vom 22. Dezember
1911, Rep. II. 273, 11, abgedruckt bei Warneyer, 5. Jahrgang, S. 141.>
»Das Berufungsgeridit lehnt deflen Anwendbarkeit auf den tinter«
laflungsanfpruch und den Schadenanfpruch mit der unzureicbenden und
rechtlich nicht zutreffenden Begriindung ab: »Wer von einem ihm zu*
ftehenden Rechte Gebrauch mache, handele nicht £hon deshalb gegen die
guten Sitten, weil er einen andern dadurch fcbädige . . .« Dies wird weder
der Stdlung, die das Unlautere Wettbewerb-Gefetz zu dem Waren-
zeichen^Gefetz einnimmt, noch dem Vorbringen des Klägers uber das der
Rintragung vorausgehende Verhalten der Beklagten geredit. Die Grund-
fätze, die das Reichsgericht fur das Verhältnis zwifchen Firmenredit und
urdauterem Wettbewerb als maBgebend erklärt hat, treffen audi fur das
Verhältnis zwifchen diefem und dem Warenzeidienrechte zu. § 1 Unl.
W.=G. will al'gemein und gegen jede Art unlauteren Wettbewerbs ohne
irgend welche Einfchränkung fchiitzen. Er findet deshalb audi gegen ein
eingetragenes Warenzeidien Anwendung, und zwar felbft dann, wenn nicht
nur die befondere Art und Weife des Gebraudis, fondern die verkehrs^
ublidie Benutzung des Zeidiens fo wie es eingetragen ift, unlauteren Weti>
bewerb im Sinne diefer Vorfdirift darftellt, namliÆ bei dem Publikum den
Irrtum zu erregen geeignet ift, als ob die mit dem Zeichen verfehenenWaren
aus dem Gewerbebetrieb des Konkurrenten herruhrten. Das wurde eine
Anmafiung feiner gewerblidien Leiftungen durdi eine Irrefuhrung der in
Betradit kommenden Kundfchaft enthalten, die den Wettbewerb der Be-
klagten unlauter förderte und zugleidi den des Klägers unlauter beein-
trächtigte, fomit gegen die guten Sitten im Sinne von § 1 Unlautern Wett>
bewerbgefetzes verftiefie.
Eine jungere Firma, deren Inhaber durch die Benutzung ihrer Firma
vor dem 1. Oktober 1909 nidit gegen den § 8 des Unlauteren Wettbewerbs
gefetzes vom 27. Mai 1896 verftieB, braudit nicht einer älteren Firma zu
weidien, wenn Udi nach dem 1. Oktober 1909 zwilHien beiden Firmen
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