Die Reklame Ihre Kunst Und Wissenschaft
Forfatter: Paul Ruben
År: 1914
Forlag: Hermann Paetel Verlag G.M.B.H.
Sted: Berlin
Udgave: 4
Sider: 359
UDK: 659.1
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
lich landfchaftlidi hervorragendeGegenden darftellen, fo daB fur fieeinVerbot
im Sinne des Verunftaltungsgefetzes erlaflen werden konnte. Nach diefem
Gefetz bilde der Llmftand, dal) eine Gegend landfchaftlidi hervorragend
fei, lediglidi den Beweggrund zum ErlaB der betreffenden adminiftrativen
Verordnung.
Diefe Auffaflung, der eine Begriindung nicht gegeben wurde, ift redits-
irrig. Der Senatpräfident des Königlichen Oberverwaltungsgerichts,
Sdiultzenftein, fuhrte <in DJZ. 1912 S. 468> zutreffend ihr entgegen aus:
»DaB das Gericht die Notwendigkeit und ZweckmäBigkeit von Polizei-
verordnungen nicht prufen darf, fteht nicht entgegen, Denn nicht hierum,
fondern dårum handelt es fich, ob die Polizeiverordnung fich noch in den
Grenzen hält, innerhalb deren das polizeilidie Verordnungsrecht allein be-
fieht. Da nur ein befonderes, durdi Vorhandenfein einer hervorragenden
Gegend bedingtes Verordnungsredit gegeben ift, fo ift jede Verordnung,
die ohne diefe Vorausfetzung erlaflen wird, nach §§ 15, 17 des Gefetzes
fiber diePolizeiverwaltung vom ll.März 1850, §§ 13, 15der Verordnung
vom 20. September 1867 und § 14, 16 des Gefetzes vom 7. Januar 1870
ungiiltig, weil die Befugnis zu ihrem Erlafle, die fachliche Zuftändigkeit
dafur, uberfchritten worden ilt und fie deshalb gegen das objektive Redit
verftöBt. Infoweit aber haben der Strafs und Verwaltungsridhter das Recht
und die Pflidit zur Prufung.« (Ubereinftimmend Loening in »PreuBildies
Verwaltungsblatt« 1912, Seite 539, a. M. GoldfHimidt, Die preuBilchen
Gefetze gegen Verunftaltung 1912 Seite 35.>
In einer von mir erwirkten Entfcheidung vom 23. September 1912
<1. S. 648. 12> hat das Königlidie Kammergericht denn audi diefe feine
Rechtsauffaflung umgeftoBen und ausgefuhrt, der erkennende Senat håbe
im Gegenfatz zu feinem fruheren Standpunkt die Uberzeugung erlangt,
die Frage, ob die Gegend landfHiaftlich hervorragend fei oder nicht, miifle
dodi der Prufung des Richters unterliegen. Das Gefetz kenne den Begriff
der Verunzierung nur bei landfchaftlidi hervorragenden Gegenden. Das
Geridit könne deshalb eine Verunzierung im Sinne des Gefetzes nur dann
feftltellen, wenn eine landfdhaftlidi hervorragende Gegend in Prage ftehe.
Es muffe alfo prufen durfen, ob der betreffenden Gegend diefe Eigenfchaft
beizumeHen fei. Da fonadi das Kammergericht in radikaler Weife feine
35