Die Reklame Ihre Kunst Und Wissenschaft

Forfatter: Paul Ruben

År: 1914

Forlag: Hermann Paetel Verlag G.M.B.H.

Sted: Berlin

Udgave: 4

Sider: 359

UDK: 659.1

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Side af 582 Forrige Næste
Benno Jaroslaw J>: »Ideal und Gefchäft«. Nidit mitUnredit fagt Jaroslaw, dal) äfthetifche Kultur ein felbftändiger Lebenswert fei, daB fie fich nicht mit der Strenge des ökonomifdien Prinzips vertrage, und Julius Klinger erklärt,2> daØ er nicht verfuche, Kunft ins Volk zu tragen, da er wifle, daB diefes eine öde Phrase fei. »Wir wollen unfere Arbeit gut und zweckentfprechend geftalten, fo dal) fie nicht nur unfer GewiHen befriedigt, fondern audi die Funktionen, die fie im Leben zu verrichten hat, ausfullt!« Mit Klinger bekenne ich mich zu einem gefunden Materialismus der Gegenwart, denn wir (udben unfere Arbeit zum höchften Marktpreife zu verkaufen. Ab^ hängig allcin von dem Regulator der freien Konkurrenz: »Angebot und Nachfrage«. »Wir können nicht behaupten ,daB die Strecken-Reklame von heute weder gut noch zweckentfprechend fei, daB fie unfer fachmännifches Gewiflen befriedige und die Funktionen verrichte, die fie im praktilchen Leben erfullen muf).« — Was verlangen wir denn eigentlich von der S trecken-Reklame? Sie foll eine »dauernde Erinnerungs -Reklame« fein. Sie foll den[ Reifenden im haltigen Auto oder in der Eifenbahn aufmerkfam machen auf diefes oder jenes Produkt, felbft gegen feinen Willen, aber fie foll nicht landl&aftlidi befonders IHiöne Gegenden verunzieren —- durdi f&redkliche Farbenbilder das Auge beleidigen — zum Spott und Hohn durch gräfilidhe Figuren herausfordern — denTouriften beläftigen —■ den Sommerfrilchler verdrieBen — den Naturfreund verärgern und ganze Verbände, Verwaltungen, Heimatfchutz-Vereinigungen zum Kampfe herausfordern! Das also foll die Strecken-Reklame nicht und alles das hat fie dennoch getan. Man braudit fich deshalb nicht zu wundern, wenn zum Zwecke der Abwehr diefer gräBlichen Methode, Behörden zum Vorgehen gegen diefe Reklameart ver- anlaBt werden, wenn Freunde der Natur nunmehr in jedem Plätzdien etwas »Befonderes« erblicken, nur um es der allgewaltigen Reklame zu entreifien. Selbft die herrlichften Affidien, von Kunftlerhand gezeichnet, werden jede no di fo eintönige Gegend »verunzieren«, wenn das bisherige Prinzip feinen Fortgang nimmt. Ein Plakat an lidi, und wäre es felbft von dem helten Kunftler ent~ worfen, wirkt abfdireckend in dem Augenblick, wo es Zuwachs in allen *> Ideal und Gefchäft, Benno Jaroslaw, Verlag Eugen Diederichs, Jena 1912.’ 2> Monographien deutfeher Reklamekunltler, Heft 3, Verlag von Ruhfus, Dortmund 1912. 40