Neueste Ideen Magasin
Für Luins, Ameublement und Draperie
Forfatter: Carl Matthäy
År: 1841
Forlag: Verlag, Druck und Lithographie von Bernhard Friedrich Voigt
Sted: Weimar
Sider: 47
UDK: St.f. 684.7 Mat
Mit 20 Foliotafeln und erklärendem Text
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gegebenen Phantasie- oder Flügelbetten, unterscheidet sich von diesen dadurch, daß es einen vollen halben Himmel hat,
wie aus der Zeichnung deutlich zu ersehen. Diese Art Betten ist ebenfalls sehr beliebt.
Das zweite, welches das Wappen des Eigners trägt, wird Jeden durch die leichte und gefällige und dabei doch
so reiche Drapierung ansprechen; es hat bei aller scheinbaren Einfachheit einen außerordentlichen Reichthum und führt
uns der Steigerung angemessen zu
Blatt XVIII.
ben fürstlichen Betten über. Daß hierzu die reichsten Etoffe gewählt werden müssen, versteht sich von selbst und
eben so, daß die ganze Anordnung damit harmoniren muß.
Die Guirlanden und Bouguets von künstlichen Blumen erhöhen die Schönheit von Fig. 1 vorzüglich und kön-
nen bei besondern Gelegenheiten durch natürliche ersetzt werden; die Kronen aber geben dem Ganzen Majestät.
Fig. 2 ist zu einem fürstlichen Brautbett bestimmt und trägt auch demgemäß, vom Adler beschützt, das Allianz-
wappen des jungen Paares. Hierbei müssen jedenfalls für den Festtag natürliche Blumen die Stelle der später anzu-
wendenden künstlichen vertreten. Auch hier ist Alles auf das Prachtvollste angeordnet, dabei aber gefällig und zweck-
mäßig, so wie auch die Grazien mit den Genien hier eine schöne Deutung haben.
Die Farbe der Federn richtet sich nach den Wappenfarben.
Blatt XIX.
Dieses Blatt ist eins der reichhaltigsten für den Tapezierer und Dekorateur, indem es, wenn auch nur in 5 Fi-
fliiren Stoff zu allen möglichen Drapierungen gibt. Er kann daraus unzähliche Wand-, Orchester-, Simsbekrönungs- und
Brüstunqsdraperien entlehnen, auch die Figg. 1, 3 u. 5 zu Dekoration von Paradesärgen, einem castrium dolons etc.
anwenden und nimmt er hierzu die Bekrönungen der Blätter IX. bis XIII. und XVI. bis XVIII., so kann ihm
nichts vorkommen, wo ihm die hier gegebenen Draperiemuster jeder Art nicht nothwendig und nützlich würden. Die
Wahl des Stoffes und der Farben richtet sich nach dem Zwecke der Anwendung und beruht auf denselben Grundsätzen
und Regeln, die früher angezogen wurden, so wie auch für die übrigen Verzierungen die oben gegebenen Anweisungen gelten.
Blatt XX.
enthält eine seltner vorkommende, aber um so wichtigere Arbeit. Es sind dies drapierte Plafonds.
Fig. 1 zeigt eine einfache, aber geschmackvolle Anordnung, deren Zeichnung die Art der Arbeiten deutlich erken-
nen läßt. Es ist hier, bis auf die Goldleisten, womit die Füllungen eingefaßt sind, alles Lapeziererarbeit. Die Stoffe
dazu müssen in Hellen Farben gewählt werden und ist höchstens ponceau zulässig. Die drei Mittelfüllungen, worin die
Sterne liegen, können, wenn der Deckengrund farbig ist, stets mit weißem goldbrodirten Seidenstoff ausgelegt seyn; die
Sterne und Rosetten aber sind von Gold- und Silberstoff. Die Farbe der Puffen, womit sämmtliche Füllungen ein-
gefaßt sind, muß mit der Damastfarbe der Zwischenfüllungcn harmoniren, diese aber, als Hauptfarbe des Plafonds,
wieder mit dem ganzen Zimmer oder Saal.
Fig. 2 ist bedeutend prächtiger. Der Mittelstern und die Eckrosetten Haben Purpurfullung, Goldstoffrosetten und
Einfassung von Goldleisten mit goldnen Knöpfen an den Spitzen. Die Federn Haben die Hauptfarben der ganzen De-
koration und die übrigen kleinern Rosetten sind ebenfalls von Goldstoff. Die Füllungen sind Rosadamast mit breiten
Goldborten eingefaßt. Die ganze Anordnung kann aber auch roch mit Silber, auf Hellblauem Deckengrund weiß mit
Gold, oder auf weißem oder paille Grund hellblau mit Silber seyn u. s. w., denn auch hier müssen die Farben den
übrigen Gegenständen angemessen gewählt und zusammengestcllt werden.
Dem geschickten Tapezierer oder Dekorateur wird es leicht seyn, aus diesen zwei Plafonds eine Menge anderer, in
ebenfalls geschmackvoller Anordnung zu bilden.