Die Lokomotive In Kunst-witz Und Karikatur
År: 1922
Forlag: Hannoverische Maschinenbau-Actien-Gesellschaft
Sted: Hannover-Linden
Sider: 170
UDK: 625.282(06) Han
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HANOMAG, HANNOVER
LINDEN
Das zeigt schon unser erstes
hier wiedergegebenes Bild (Abb.
73) „Traum des Ingeni-
eurs“. Unabsehbare Fabrikge-
bäude mit qualmenden Schorn-
steinen winden sich wie Riesen-
schlangen durcheinander. Krane
und Laufkatzen treiben selb-
ständig allerlei Unfug, so daß
ein See entsteht, auf dem
Panzerkreuzer usw. sich tum-
meln, während am Fußende
des Bettes ein wirrer Loko-
motiv- und Schienenhaufen enl-
steht. Unter all diesen witzigen und doch wieder
gruseligen Erscheinungen windet sich in Angst und
die von einem Fakir beschworen
werden. Das drohende Unheil —
wieder eine urweltliche Gestalt—
greift nach dem dahinbrausen-
clen Zuge (Abb..75). ZweiWagen
sind schon umgestürzt. Wird es
auch noch die Lokomotive erfas-
sen? Im nächsten Bilde „Ori-
entexpreß“ fühlt man förmlich
die heiße, schwüle, erstickende
Luft des Südens (Abb. 76).
Die hier ausgewählten Zeich-
nungen geben nur einen kleinen
Ausschnitt aus Kleys riesigem
Schaffen. (Nur die Bilder wurden genommen, die uns
die Lokomotive zeigen). Sie lassen uns den Grund er-
Entgleisung.
Grauen der Erfinder und Beherrscher dieser Dinge,
der Ingenieur. Sonst hält er mit seinem Geist
und Willen alles im gewohnten Gleise. Jetzt aber
ruht sein Geist, da neh-
men seine Schöpfungen
Rache an ihremBeherr-
scher. Daß die Kraft
der Gedanken und die
Macht des Willens
selbst Undenkbares
und scheinbar Un-
mögliches vollbringen
kann, soll uns das Bild
„Dr.ing.“zeigen. Un-
ter dem Einfluß seines
Willens krümmen und
winden sichEisenbahn-
züge wie Schlangen,
Abb- 76 Orient-Expreß. 6030
Diese 3 Bilder stammen aus „Heinrich Kley“, Skizzenbuch 1—3,
Verlag Albert Langen, München.
kennen, warum Ingenieur und Techniker seine Werke
lieben. Es spricht aus ihnen eine unumschränkte Be-
herrschung der technischen Formen. Sie wirken
witzig, und doch er-
greift den Betrachter
ein Schaudern vor den
heraufbeschworen en
Unmöglichkeiten, cs
läuft ihm oft kalt über
den Rücken. Es kommt
hier weniger auf den
Stoff, als auf die
Form des Dargestell-
ten an. Und die ist
überraschend grotesk
und von verblüffender
Un mi ttelb a rk ei t.
A. König.
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