Die Lokomotive In Kunst-witz Und Karikatur
År: 1922
Forlag: Hannoverische Maschinenbau-Actien-Gesellschaft
Sted: Hannover-Linden
Sider: 170
UDK: 625.282(06) Han
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HANOMAG, HANNOVER
LINDEN
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Von dem jungen hannoverschen Dichter Gerrit Engelke, der einer der letzten war, die für das
deutsche Vaterland fielen, besitzen wir:
Lokomotive.
Gerrit Engelke.
Da liegt das zwanzigmeterlange Tier,
Die Dampfmaschine,
Auf blankgeschliffener Schiene
Voll heißer Wut und sprungbereiter Gier —
Da lauert, liegt das langgestreckte Eisenbicst —
Sieh da: wie Öl und Wasserschweiß
Wie Lebensblut, gefährlich heiß
Ihm aus den Radgestängen, den offnen Weichen fließt.
Es liegt auf achtzehn roten Räderpranken,
Wie fiebernd, langgeduckt zum Sprunge,
Und Fieberdampf stößt röchelnd aus den Flanken.
Es kocht und kocht die Röhrenlunge —
Den ganzen Rumpf die Feuerkraft durchzittert,
Er ächzt und siedet, zischt und hackt
Im hastigen Dampf — und Eisen takt, —
Dein Menschenwort wie nichts im Qualm zerflittert.
Das Schnauben wächst und wächst —
Du stummer Mensch erschreckst —
Du siehst die Wut aus allen Ritzen gären —
Der Kesselröhren-Atemdampf
Ist hochgewühlt auf sechzehn Atmosphären;
Gewalt hat jetzt der heiße Krampf:
Das Biest, es brüllt, das Biest, es brüllt,
Der Führer ist in Dampf gehüllt —
Der Regulatorhebel steigt nach links:
Der Eisenstier harrt dieses Winks!
Nun bafft vom Rauchrohr Kraftgeschnauf :
Nun springt es auf! Nun springt es auf!
Doch :
Ruhig gleiten und kreisen auf endloser Schiene
Die treibenden Räder hinaus auf dem blänkernden Band,
Gemessen und massig die kraftangefüllte Maschine,
Der schleppende, stampfende Rumpf hinterher —
Dahinter — ein dunkler — vcrschwimmender Punkt —
Darüber — zcrflallernder — Qualm. —
(Aus „Rhythmus des neuen Europa“; Verlag von Eugen Diederichs, Jena)
Häufiger sind der oanze Zug und die Eisenbahn vom Dichter in Poesie und Prosa in den Blickpunkt
künstlerischen Schaffens gehoben worden. Ich denke an den „Nachtzug“ von Gerhart Haupt-
mann, dem hervorragendsten. Dichter und Dramatiker unserer Tage, und an den „Blitzzug“ von
Detlev von Liliencro n, in dem er in seiner lebendig-anschaulichen Weise das Leben und Treiben
in dem dahinsausenden Schnellzug und dessen plötzliches Ende schildert. Auch in Theaterstücken
spielen ab und zu Lokomotive und Eisenbahnzug eine Rolle. Hier handelt es sich jedoch oft mehr
um Befriedigung der Schaulust des Publikums, als um wirklich künstlerische Notwendigkeit, die ihre
Anwendung rechtfertigen könnte.
Einige hübsche Erzählungen über Lokomotiven und Eisenbahn finden sich bei Peter Rosegger
in seinem Buche „Als ich noch der Waldbauernbub war“ und bei Fritz Reuter in „De Reis’ nah
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