ForsideBøgerDie Lokomotive In Kunst-witz Und Karikatur

Die Lokomotive In Kunst-witz Und Karikatur

År: 1922

Forlag: Hannoverische Maschinenbau-Actien-Gesellschaft

Sted: Hannover-Linden

Sider: 170

UDK: 625.282(06) Han

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Side af 170 Forrige Næste
HANOMAG, HANNOVER-LINDEN „Die Folgen ungenügender Reibung sind jedem Führer bekannt. Wie oft kommt man nicht von der Stelle, weil Radschleudern ein- tritt. Daß man jedoch auch persönlich hierdurch in Lebensgefahr geraten kann, merkte ich bei einer besonderen Gelegenheit; nur meine außerordent- liche Geistesgegenwart und turnerischcGewandt- heit konnten mich retten. An einer Station war ich von der Lokomotive zum Stellwerk gegangen und auf dem Rückwege be- griffen, als ich über irgend etwas stolpere und in Sitzstelluhg auf das Lauf- brett eines gerade aus- fahrenden Personenzuges falle. Nun hatte ich da- mals noch von meiner Militärzeit lier gelederte Reithosen an, die im Laufe der Zeit mit Öl ganz durchtränkt waren. Es herrschte ein scharfer Wind und die Laufbretter waren ziemlich glatt. Da geschah das Außerordent- liche, daß die Reibung zwischen meinen Hosen und den Laufbrettern nicht mehr ausreichte, ■ 613 6 6136 der Zug rutschte einfach unter mir durch. Ich fand auch in der Eile keine Möglichkeit, mich irgendwo anzuklam- mern und in meiner Ver zweiflung blieb nichts anderes übrig, als jedes- mal einen Luftsprung zu machen, wenn ein Lauf- brett zu Ende war, so daß ich dann wieder auf das Laufbrett des näch- stenWagens gelangte usf. Zuerst hätte ich beinahe etwas zu kurz gezielt, aber schließlich gewöhnte ich mich daran und zu- letzt bestand keine wei- tere Gefahr, da ich ganz in die entsprechende Übung gekommen war. Nachdem so der Perso- nenzug unter mir durch- gerutscht war, ging ich einfach zu meiner Loko- motive zurück, ohne jede Beschädigung.“ Anläßlich dieser Er- zählung fand eine Be- sprechung darüber statt, ob es zweckmäßig sei, die Hosen miteiner Sand- slreuvorrichtung zu ver- sehen. Hilprich ging in- folgedessen sofort zum zweiten Abenteuer über. Abb. 46 Der Zug rutschte einfach unter mir durch. I I I g * „Es wäre zweifellos richtig, einen Sandstreuer am Boden lederner Hosen vorzusehen. Wohin sollte es aber führen, wenn man alle diejenigen Situationen, in die man zufällig geraten kann, berücksichtigen wollte? Da ist mir erst vor ganz kurzer Zeit etwas ganz Unglaubliches vorgekommen, und zwar dicht bei dieser Station: Es war im Höchster Tunnel. Wieder war ungenügende Rei- bung die Ursache. Aber diesmal machte sie sich bei der Lokomotive selbst geltend. Ich war, ohne das geringste auffallende zu bemerken, in den Tunnel eingefahren und steuerte lustig nach vorwärts. Da trat nach etwa fünf Minuten ein entsetzliches Radschleudern ein. Ich konnte machen, was ich wollte, dauernd den Sandstreuer be- tätigen, es nützte alles nichts. Die Maschine stampfte und fauchte, Dampf trat in solchen Mengen aus, daß ich die Hände vor den Augen nicht mehr sehen konnte, obwohl die Deckenlampe brannte. Das Stampfen wurde immer fürchterlicher, içh führte cs auf zu kleine Füllung zurück 58