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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 1459
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konserven-Industrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetrieb.
Mit 278 Textabbildungen und 6 Tafeln mit Originalplänen
Die Verwertung der Fischablalle.
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V. Die Verwertung der Fischabfälle.
a. Allgemeines.
Fast alle in der Fischindustrie entstehenden Abfälle sowie die für den menschlichen Genuß unbrauchbaren Fische lassen sich zu mehr oder weniger hochwertigen Produkten umarbeiten. Es ist das Bestreben aller in der Fischindustrie Beteiligten, aus den Abfällen den größtmöglichsten Nutzen durch Herstellung hochqualifizierter Erzeugnisse zu ziehen. So gewinnt man heute aus den Abfällen:
1. Düngemittel in Form roher Fische oder Fischmehl,
2. Futtermittel in Form von Fischmehl,
3. Lebens-, Genußmittel und Nährpräparate in Form von Eiweißprodukten, Extrakten, Würzen, Tran, Butter usw.,
4. Chemisch-technische Erzeugnisse wie Leim, Schmiermittel, Lederkonservierungsmittel, Farbstoffe, Kautschukerzeugnisse, Brikett-bindemittel usw.,
5. Sonstige Artikel wie Perlenessenz, Schmucksteinimitationen, Leder, Fischbein u. a.
b. Düngemittel.
Die älteste Verwendungsart der Fischabfälle ist diejenige zu Düngemitteln. Zufolge des hohen Gehaltes an Stickstoff und phösphorsaurem Kalk sind die Abfälle zum Aufbau und zur Ernährung der Pflanzen geeignet. Zur Herstellung eines Kompostdüngers wird wie folgt verfahren:
Zunächst wird eine Grube gegraben. Ist der Boden sandig, so wird die Grube mit einer Lehmschicht bedeckt. Auf diese kommt zuerst eine etwa 12 bis 15 cm hohe Aschenschicht als Unterlage für eine ebenso dicke Abfallschicht, die mit etwas Kalkmehl bestreut wird.. Dann folgen abwechselnd wieder Asche, Abfälle und Kalk bis die Grube gefüllt ist. Diese wird dann mit umgekehrten Rasenstücken zugedeckt und darüber werden Bretter gelegt. Nach Verlauf eines halben Jahres ist der Dünger zum Gebrauch fertig. In Norwegen wird Fischguano mittels Schwefelsäure und ohne Kochen der Fischabfälle hergestellt. Das Verfahren gründet sich zunächst auf dio Eigenschaft der Schwefelsäure, Wasser stark anzuziehen und dadurch auf die Verfaulung hemmend einzuwirken. Wird die Fiscli-masse mit 5—6 % konzentrierter Schwefelsäure behandelt, so gibt sie, wenn sie 24 Stunden gestanden hat, 15—20 Wasser ab. Selbst bei einem Zusatz von nur 3 °/o Säure kann man die Eiweißstoffe zum Gerinnen bringen und ihnen so viel Wasser entziehen, daß sie die weitere Behandlung zulassen, bevor sie zu Guano geworden sind. Wenn die mit 3—6 % Säure behandelte Fischmasse 24 Stunden gestanden hat und dann die klare Flüssigkeit entfernt ist, kann die Masse an der Luft getrocknet werden, ohne zu verfaulen. Das getrocknete Produkt hat außerdem die Eigenschaft erhalten, sich im Wasser auflösen zu lassen, wodurch gerade sein Wert als Dungstoff erhöht wird.
In neuerer Zeit werden die Fischabfälle mittels Großtrocknern getrocknet, die u. a. von der Firma Schlotter hose & Co., Wesermünde,