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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 1459
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konserven-Industrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetrieb.
Mit 278 Textabbildungen und 6 Tafeln mit Originalplänen
Aprikosen.
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18. Apfelsine n wein ist kein nennenswerter Handelsartikel. Man stellt ihn eigentlich, nur dann her, wenn reichlich Früchte vorhanden sind und eine andere Verwertungsart nicht mehr möglich ist, oder wenn man beabsichtigt, den Apfelsinenwein für Verschnittzwecke zu benutzen. Um den Apfelsinenwein trinkbar zu machen und die Säure zu verdünnen, ist es nötig, auf je 100 1 Wein 200 bis 300 1 Wasser zu geben. Auf 100 1 dieser Mischung setzt man 30—35 kg Zucker hinzu, sowie etwa 100—120 g phosphorsaures Ammoniak und eine gut in Gärung befindliche Reinhefe. Den Saft gewinnt man am besten mittels der sog. Entsaftungsmaschine. Im allgemeinen rechnet man, daß je 1000 Apfelsinen mit entsprechendem Wasserzusatz etwa 120 1 Wein ergeben. Vorteilhaft ist es, die sonst fertige Mischung vor dem Reinhefezusatz bei 60—70° zu pasteurisieren, damit alle Keime abgetötet werden.
5. Aprikosen.
a. Allgemeines.
1. AnbauundHeimat.
Über den Anbau der Aprikosen sei hier nur erwähnt, daß es sich für die deutsche Verwertungsindustrie nicht als lohnend bezeichnen läßt, Aprikosen zu züchten, weil sie im allgemeinen, d. h. mit Ausnahme ganz weniger Bezirke, für den Massenanbau in Deutschland nicht in Frage kommen, jedenfalls nicht als Plantagenbaum.
Die Heimat des Aprikosenbaumes ist Zentralasien. Zur Zeit Alexander des Großen sollen die Aprikosen nach Europa verpflanzt worden sein. Trotzdem Aprikosen sehr viel Wärme beanspruchen, können sie aber auch noch im nördlichen Deutschland mit Erfolg angebaut werden.
Zur Zeit ist eine größere Einfuhr infolge der wirtschaftlich schlechten Lage in Deutschland nicht zu verzeichnen. Vor dem Kriege war die Einfuhr, besonders des sog. Aprikosenpulpes sowie auch frischer und getrockneter Früchte, eine sehr beträchtliche, im Jahre 1913 80 440 dz, im Jahre 1924 48 408 dz im Werte von 1 527 000 M.
Für Konservenfabriken, die die Früchte oft hart aus Ungarn beziehen, mögen folgende ungarische Märkte erwähnt sein: Nagy, Körös, Keeskemet, Czegled, Halas, Félegyhaza, Debreczin. Die beste Sorte, die von dort waggonweise zur Ausfuhr kommt, heißt Kaiszin. Aus Keeskemet werden zur Zeit der Ernte täglich 70—100 Waggons expediert, und zwar nach Berlin, Leipzig, Dresden, Wien, Prag, Brünn usw. Gewöhnlich sind diese Aprikosen sortiert in Prima, Sekunda, und Tertia. Die Prima-Früchte sind groß und halbreif und werden von den Konservenfabriken, wenn sie nicht zu teuer sind, bevorzugt. Sekunda sind mittlere Früchte, dreiviertel reif und werden ebenfalls zum Einmachen verwendet. Die Tertia werden von Marmeladenfabriken entweder direkt gekauft oder sie werden an Ort und Stelle passiert und kommen dann in Dosen zum Versand, ähnlich wie das früher eingeführte und gern gekaufte „Spanische Aprikosen-Pulp“.
Jacobsen, Konserveniadustrie. 45