ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Dritter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Dritter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 150

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Reptilen und der Fische

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Side af 166 Forrige Næste
114 Fisch e. Erfte Vrdnung. Stachelflosser. Schlundzahne, unter der Kehle zusammenstohende Kie- mendeckel, enge Kiemenspalte, sechsstrahlige Kiemenhaut, lange, nicht hohe Rucken- und Afterflosse, mittelgrohe Brust- nnd Bauchstossen und hinten bogig gekrunrmte Seitenlinie. Es giebt mehrere, meist nur durch die Farbe unterschievene Arten, welche sammilich in den ostindischen Meeren wohnen und auherordentlich wohl- schmeckendeS Fleisch besitzen. Die abgebildete, dunkel- grun gefarbte soll an der Kuste von Ceylon gemein sein. Ueber die Brustfloffe lauft ein schwarzer Streif. LXII. Betrtrgerfisch. (Epibulus.) GattungSeharakter: Kops und Rumpf mit sehr groven Schuppen bekleidet; Seitenlinie hinten un- terbrochen. Schnautze weit vorstreckbar. Schwanzfloffe Halbmondshrmig, sehr groh. 1. Der rothe Betrugerfisch. (Epibulus insidiator.) Fig. 2437 — 2439. Es haben schon die alteren Reisenden diesen zuerst durch Pallas besser beschriebenen Fisch haufig erroahnt, iudefsen auch Fabeln von ihm erzahlt. Er stellt die einzige Art einer Gattung dar, die zwar in allen Wesent- lichen Beziehungen dem Begriffe der Lippfische entspricht, aber die bei den Rohrenlippfischen vorhandene Umge- staltung der Schnautze hochst ausgebildet besttzt. Wah- rend bei senen die verlangerien Zroischenkiefer und Kinn- laden zu einem festen Rohre verwachsen find, behalten eden diese bei den Betrugerfischen vollig freie Beweg- lichkeit und tonnen zuruckgezogen bleiben, wo dann die Schnautze gewohnlich ausfieht (Fig. 2437.), oder sie werden durch Muskelthatigkeit auf einmal und mit gro- Her Schnelle hervorgetrieben und machen die Schnautze rohrenformig (Fig. 2438.). Mittels dieseS MerkzeugeS vermag sener Fisch kleinere, in seinem Bereich arglos kommende Meeresthiere Plotzlich zu ergreifen, nicht aber, wie ehedem gefabelt wurde, einen Wafserstrahl Hervor- zuspritzen, um am Strande befindliche Jnseeten oderKru- ster zu betauben und zum Fallen zu bringen. Selbst Lacepéde wiederholte diese alte Geschichte, indem er Hin- zusetzte, daS Wasser Werde durch die Kiemenoffnung auf- genommen, eine unrichtige Anficht, die schon durch Be- trachtung sener Vorkehrungen widerlegt wird, welche die Natur getroffen, um das Eindringen des Massers in die Kiemenhohlen von hinten Her zu verhindern. Die Kiemenhaut verwehrt den Zutritt in sener Richtung und fichert die sehr zarten Kiemenblaitchen gegen frenide, ver- letzende Korper. Man kennt mit Sicherheit nur eine Art dieser Gattung, obwohl unter den als Spielarten beschriebenen durch Farbung abweichenden Eremplaren besondere Arten leicht moglich verborgen sein tonnen. Sie wird in allen indischen Meeren gefangen, ist 1 Fuh lang, 3Zoll hoch, oben roth, an den Seiten gelblich; die Schuppen sind braungrun eingefaht, Rucken - und Aster- floffe grun gestreifl. Nach anderen Beschreibungen wurde der Rumpf schon orangengelb, an den Seiten mit 4 — 5 LLngstreifen gezeichnet, die Ruckenflosse Vorn grun, gelb eingefapt, hinten gelb sein. LXIII. Papagaifisch. (Scarus.) GattungSeharakter: Kops und Rumpf mit grohen Schuppen bedeckt; Seitenlinie unterbrochen. Kiefern eonver vortretend, mit kleinen schuppenartig sich reckenden, verwachsenen Zåhnen besetzt. (Fig. 2440. 2441.) 1. Harid,Papagaifisch. (Scarus Harid.) Fig. 2442. Die Papagaifische bilden eine sehr artenreiche, uber die Meere der heihen Zone weit verbreitete Gattung, welche alle Kennzeichen der Lippfische au fich tragt, aber durch ihren Zahnbau nicht allein von diesen, sondern uberhaupt von anvern Fischen fich unterscheidet. Auf den eonveren Kiefern namlich stehen kleine unter einan- der verwachsene schuppenartige Zahne so dicht, dah die ersteren wie mit einer Schmelzplatte riberzogen auSse- Hen. Diese Zhhne solgen im Bildungsproeesse so auf einander, dah die inneren die jungsten find und nach und nach an die Stelle der auheren fich abnutzenden rucken und die eigentliche Schneide der ganzen Platte bilden. Am ledenden Fische bedecken die fleischigen Lippen zur Halfte das Gebih (Fig. 2441.), welches an den in Weingeist aufbewahrten Eremplaren wegen ein- getretener Zusammenziehung der Bedeckungen vollig blos liegt. Seine Gestalt erinnert an den Papagai- schnabel und mag ebenso viel zur Erfindung des in vielen Sprachen gleichbedeutend sich wiederholenden GattungSnamens beigetragen haben als die ungemein bunte Farbung, welche die meisten Arten schmuckt. Die Alten kannten nur die europaische Art, welche, im griechischen Meere nicht felten, in unserem Melttheile allein die grohe Gattung vertritt, und schlossen aus der Zahnbildung auf ungewohnliche ErnahrungSart. Sie Hielten den Scarus fur einen Miederkaner und ertheil- ten ihm auch noch manche andere wunderbare Eigen- schaft. Das Miederkauen kann nun zwar nicht in der- selben Meise geschehen wie bei den Saugethieren, die einen ganz anders gebildeten Magen haben, allein auch Cuvier hat darauf Hingewiefen, dah die Psianzenstoffe, von welchen Papagaifische fich allein nahren, eine starke Zerkleinerung dedurfen, und dah sie moglicherweise lange Zeit in der Rachenhohle verweilen und wiederholt unter daS Gebih gebracht werden, indem die Kiefer, vernrit- telst einer besonderen Gelenkoerbindung, vor- und ruck- warts gleiten. Aus den anatomischen Untersuchungen geht mindestens hervor, dah alles Futter zum gleichar- tigen Breie zermahlen in den Magen gelangt. Es Ha- ben ferner die Alten dem Scarus eine Stimme zugeschrie- ben und behauptet, dah er regelmahig schlafe und da- her des Nachts nicht gefangen werden konne, dah er zu seinem Weibchen die innigste Anhanglichkeit beweise und seinen im Netze verwickelten Genossen zum Enlkom- men behilflich sei, indem er ihnen den Schwanz Hinreiche, den fie mit den Zahnen erfaffen und fich aus den Ma- schen herausziehen lassen. Mahrscheinlich trugen diese Sagen dazu bei, dem Scarus einen hohen Merlh selbst fur die Tafel zu verschaffen, denn sein Fleisch hat, ob- wohl wohlschmeckend, keinesmegeS Eigenschaften, die es erklaren kbnnen, warum man unter ClaudiuS eine romische Flotte mit dem Auftrage aussandte, in Grie- chenland Mengen einzufangen und in die Gewasser Jta- lienS zu versetzen. Die gegenwartig bekannten sehr zahlreichen Arten halten sich alle an felfigen Kusten auf, dringen in die Spalten und tiefen Hohlen unterseeischer Klippen ein und sollen nicht ohne Schwierigkeit und nur von erfahrenen Fischern gefangen werden, indem sie springend ans der ftein igen Umschliehung fliehen, sobald Gefahr naht. Schon der uralte griechische Name Ska- roS deutet auf diese Art der Bewegung. Dah die Nah- rung wirklich pflanzlich sei, beweisen die an vielen, aus allen Welttheilen Herbeigebrachten Eremplaren an- gestellten Untersuchungen des Darminhaltes. Menige Gattungen der Fische bieten dem speciellen Systematiker so viele und grohe Schwierigkeiten wie die gegenwartige, denn wLhrend vie allgemeinen auheren Formen fast im- mer sich gleich bleiben, andert die Farbung unendlich ab und bietet fast daS einzige Mittel zur Charakterifirung zahlreicher Arten. Mie ungenugend dieses sein musse, lehrt das Ansehen der in Sammlungen aufbewahrten farbelosen Fische uberhaupt und die bereits oben er- wahnte Schwierigkeit der Wiedergabe des auheren SchmuckeS durch den Pinsel. — Die Papagaifische wer- den felten viel groher alS 18 — 20 Zoll, viele bleiben kleiner. Der abgebildete gehort zu den zahlreichen Ar- ten des rothen Meeres und ward zuerst von Forskal be- schrieben. Den arabischen Namen Harid, „groh", theilt er mit anderen dort Heimischen Arten. Er miht 10 — 12 Zoll in der Lange, ist obenhet olivengrun, an den Seiten rothlich, am Bauche lilafarben; aus den Schuppen der Seiten stehen grohe, rautenformige, re- gelmahig geordnete schwarze Flecken. Die Oberlippe ist rosenroth, blau eingefaht, ein blauer Streif lauft vom Mundwinkel nach dem Auge, brei andere Streifen kreuzen den Kiemendeckel; die lebhaft orangenrothen Rucken- und Steihstosse sind gelb eingefaht, die an- deren violett. LXIV. Odax. (Odax.) Gattungscharakter: Gestalt und Flossen der achten Lippfische; Seitenlinie nicht unterbrochen. Lip- pen doppelt, aufgetrieben; Gebih der Papagaifische, die Kiefern nicht gewolbt, von den Lippen ganz bedeckt. 1. Der molukkische Odar. (Odax moluccanus.) Fig. 2443. Die Odar haben im Aeuheren viel Aehnlichkeit mit den achten Lippfischen, indessen die uber einander liegen- den, zu einer Platte verwachsenen sehr kleinen Zahne der Papagaifische. Jene Platten sind ziemlich oben, in der Regel ganz bedeckt und in zwei schmale Halften geschieden. Ueber die Lebensweise dieser Fische fehlen Beobachtungen. Die bekannten 7 — 8 Arten bewoh- nen die indischen Meere bis Neuseeland und Neuholland. Reinward sand den molukkischen Odar um Amboina; die Lange desselben betragt 6 —8 Zoll, die Farbung ist obenher rolh, unten weih und glanzvoll; die weihlichen Rucken- und Afterflosse sind braun eingefaht, theilS dunkel gestreifl, die Zahne turkisblau. Vierzehnte Familie. Pseisenfische. Die letzte Familie der Stachelstosser umfaht roenige und nicht umfangliche Gattungen, die aus den ersten Blick an den sehr verlangerten, zu einer schmalen Rohre verbundenen Kiefern zu fennen sind. Das enge Maul steht stets am Ende diefer Rohre, der Rumpf ist lang- gestreckt, eylindrisch oder zufammengedruckt, feltener oval und tragt roeit nach Hinten eine einzige Rucken- flosse; die Bauchstoffen stehen ebenfalls von den Brust- flossen entfernt am Bauche. Die Lippen bleiben kurz oder fehlen ganz, die Lange des Korpers kann bei ei- nigen der hierher gehorenden Fische bedentend sein, in- dessen behauptet dann die Gestalt etroaS Schlangenar- tiges. Alle Pseisenfische sind Beroohner roarmerer Meere, nur einer, der sogenannte Messerfisch oder die Meerschnepfe (Centriscus), ledt an den sudlichsten Ge- staden Europa's, keiner nordlicher. Bei den mei- sten ist die Farbung gold- oder filberglanzend; bunter Farbentvechsel geht ihnen ab. LXV. Trompetenfisch. (Aulostoma.) Gattungscharakter: Rumpf langgestreckt, cy- lindrisch. Ruckenfloffe einfach, uber der Afterfloffe stehend, vor derselbeu mehrere freie Stachelstrahlen. Keine Zahne. 1. Der gefleckte Trompetenfisch. (Aulostoma maculatum.) Fig. 2444. Dieser bis zwei Fuh lang roerdende Fisch Hat einen deutlich beschuppten, gerade nicht sehr dunnen, zwischen Rucken- und Afterflosse an senkrechter Hohe etroaS zu- nehmenden, im Ganzen aber vetIdngerten Rumpf, an welchem ein kurzer, dunner Schroanz fitzt. Der Kopf macht etroas nrehr als den vierten Theil der ganzen Lfinge aus und ist ziemlich dreikantig. Keine der Flossen laht irgend eine hbhere Entroickelung gewahren, vielmehr bleiben Bauch- und Brustfloffeu ungemein klein. Bor der am Hintersten Ende des RuckenS stehenden Rticken- flosse mit roeichen Strahlen stehen 10 kurze, freie Sta- chelstrahlen. Den Kinnladen fehlen die Zahne, die rohrenformige Schnautze hat nicht ganz dieselbe Lange und nrehr Durchmesser alS in der folgenden Gattung. ES find nur roenige Arten beschrieben, die theils Afien, theils Amerika angehoren. Der gefleckte Trompetenfisch lebt in der Nahe von S. Domingo und ist auf gelbem Grunde mit groheren oder kleineren purpurbraunen Punkten uberstreuet; uber seine gelben Rucken- und Afterflossen laufen schwarze Binden, entlang dem Ru- cken erstreckt fich jederseitS ein schwarzer Streif. Die