ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Dritter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Dritter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 150

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Reptilen und der Fische

Mit 492 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 166 Forrige Næste
66 Furch e oder 11 c ptilien. Vierte Grbnung. bie Lungen, so gestaltet stch die Gefahverbindung und der Umlauf in den zwei LebenSperioden sehr verschieden; diese phystologische Hochst merktofirdige Umanderung ward daher von vielen Forschern auf daS Genaueste durch alle Stufen verfolgt. Einfacher und gleichma- Higer gestalten stch naturlich die Verhaltnisse, wo ein Batrachier zu der daS ganze Leben hindurch wasserath- menden Abtheilung gehort. Jm Gegensatze zu den ubrigen Reptilien bestyen die meisten unter den eigenili- chen Froschen eine laute, ost sogar durchdringende und in einzelnen Fallen nicht ganz unmelodische Stimme. Aenherlich stellt stch der Geschlechisunierschied felten deut- lich Heraus ; die Mannchen bleiben gemeinlich ettoaS klejner als die Weibchen, und in einigen Gattungen kommen noch andere geringfugige Zeichen, wie Form des Schtvan- zes, Bildung der Slige u. s. w., Hinzu. Jrgend ein Zu- sammenleben der Paare kann bei Xhieren von verhfilt- itihmahig so niederer Stellung nicht vorausgesetzt wer- den. Wirklich findet die Annaherung nur innerhalb einer kurzen Zeit des Jahres statt und fuhrt nie' zu irgend einer Art von geselligein Haushalte. Die Eier Hangen inehrentheils, durch einen int Wasser nicht lLs- lichen Schleim verbunden, als Schnure zusammen, die bismeilen ungemein lang find, nach Spallanzani sogar bis 43 Fus messen konnen und dann weit uber 1000 jetter schaalenlosen Keime enthalten; manche der geschwanzien Batrachier sondern einzelne Eier aus. Hat daS Weib- chen sfir die Unterbringung derselben gesorgt, indein sie dieselben an den Stengel einer Wafferpflanze anklebte, so bleiben ihr andere Pflichten nicht fibrig, benn vie Ausbrfitung fibernimmt bie Natur. Wie baS Junge in ben ersten Tagen erscheine, unb toelchen Verlauf seine grabiveise Umgestaltung nehme, soll weiterhin erlautert toerben. — Hinsichtlich ihrer geographischen Verbrei- tung verhalten stch bie Batrachier wie alle anbere Rep- tilien, benn ber ubertoiegenben Mehrzahl nach bewohnen fie bie toarmeren Zonen. Auch aus sie fallt ein Theil beS Haffes, mit toelchember Mensch aus Untoifsenheit ober Borurtheil bie ganze Clafse ber Reptilien verfolgt, unb obwohl fie burchauS harmlos sinb, so gelten boch viele, z. B. bie ganz unschablichen Kroten, sur sehr giftige Thiere, bie auszuroiten sich jebermann bestrebt. Dem Menschen getoahren sie keinen birecten Nutzen, benn bag man hin unb toieber Frosche iht, kann nicht in An;chlag kommen. Erste Unterordnung. Ungeschwanztc Datrachicr. Die Batrachier ber ersten Unterorvnung, FrLsche, haben einen breiten, kurzen, vierffihigen Korper, int rei- sen Alter niemals einen Schwanz, in ber Jugenb einen breiten, burch Knorpel gestfitzten, burch bie Bertoanb- lung schwinbenben Ruberschmanz. Unter ihnen befinben sich bie grohlen ber ganzen Orbnung, unter anberen ber amerikanische Riesenfrosch, ber bis 12 Zoll lang toerben kann. Ihr Skelett (Fig. 2286. 2289.) ist von einfachem Baue. Die Wirbelsaule besteht gemeinlich au3 6—7 sehr toenig beweglichen Wirbeln, bie aber als einer be- sonberen Korperregion angehorend nicht betrachtet toerben konnen, roeil bie Feststellung ber letzteren tinmoglich ist, in- bem bie Rippen fehlen unb ztoischen llnterleib unb Brust ein llnterschieb nicht statt finbet. Die Vorberffihe, toelche allezeit kfirzer unb toeniger enttoickeli sinb als bie hinteren, stfitzen sich auf eine Art von knorpeligem ober knochigem, nach hinten freien ober nur burch weiche Theile mit ber Wirbelsaule zusammenhangenben Gfirtel. Sein unterer Theil besteht auS einent in mehrere Stficke zerfallenben Brustbeine, beffen allgemeine Umrisse mit bem Buchstaben T verglichen toerben konnen (Fig. 2287.). Se nach ber SpeeieS andert eS einigennaagen in seiner Gestalt unb erscheint unter anbern am Krallensrosche (Fig. 2288.) ungemein breit. Born getoahrt eS ben Schlfisselbeinen ben getoohnlichen Stfitzpunkt. Das Schulterblatt hat einen ziemlich grogen Nmfang, ist aber nur zum Theile verkufichert. Aehnliche Weichheit zeigt auch ber Oberarmknochen, minbestenS in ber Ju- genb; bie beiben Unterarmknochen vertoachsen bei alte- ren Jnbivibuen zu einent Stficke. Ein ausgebilbeler Daunten toirb nie gefunben, unb allezeit sinb bie Zehen ber Vorberffihe toeit kfirzer als bie ber Hinterffihe. Diese zeichnen sich burch ihre Lange auS, bestehen aus ben getoohnlichen Knochen, sinb aber naher neben ein- anber int Becken eingelenkt als bei irgettb einer anberen Art von Wirbelthieren. Ihr gesantniter Bau verrath, bah sie Wetkzeuge theils bes SpringenS, theils bes krfif- tigen Schtoimntens sein sollett, benn toahrenb Ober- unb Unterschenkel int Ganzen von sehr starkett Knochen gestfitzt ober betoegt toerben, breilet sich bie Fuhtvurzel betrachtlich aus unb bient ben langen, burch Schwimm- Haute verbundenett Zehen zttr angemessenen Grunblage. Ueberhaupt getoahrt man ohtte Schwierigkeit schott in ber uttgemeitten Enttoickelung bes Becketts bie Bevorzu- guttg ber Hinteren Kirperhalste unb ihre Bestittttuung zur groheren Kraftauherung. Mit bem Rumpfe ver- binbet sich ber Kops ohne einen eigentlichen Hals, benn nur ein Halstoirbel, ber AtlaS, ist nachtveisbar vorhan- ben; seine Gestalt verhindert bie freie Betoegung beS Kopfes. Am Schabel fehlen allezeit bie Hervorragun- gen unb Kfinime, toelche bie Anheftungspunkte starker Muskeln ausmachett; gewohnlich ist er sehr platt unb fiberhaupt ohtte Festigkeil. Sein ansehnlicher Nmfang entstehl burch bas bogenformige Hervortreten ber Kie- ferknochen, benn bie Knochen ber eigentlichen Hirnschale haben so geringe Grohe, bag ber Hirnraum unverhalt- nihutahig zusammenschwinbet. Das Hirn macht in ber Regel nur 11H> ti'3 TITO des ganzen Korpergetoichtes aus, ein Umstanb, ber bie sehr geringe Sensibilitat ber in Rebe stehenben Thiere genfigenb erklart. Wie groh ihre Lebenszahigkeit sei, toetg Jebermann. Phystolo- gett haben mit ihnett Bersuche angestellt, aus toelchen jene Eigenschaft fiberzeugenb Hervorgehi, unb bie vielleicht nicht ganz so grausam sinb, als sie scheinen. Der Haut ber Frosche mangelt eigentlich eine feste Epibermis; ist sie auch vorhanbett, so verliert sie boch niemals ihre schleimige Beschaffenheit. Eden baher halt es ttnge- ntein schiver, bie bei ber Hautung abgestreiften Deckett zu erlangen, bie theils zerfliegen, theils von ben Fro- schen selbst sogleich aufgefressett toerben unb so zart sinb, bag sie, auf Papier gezogen, feinen Tuschzeichnungen gleichett. Ueber bie Farbung ber ungeschtvfinzten Frosche laht Allgemeines sich nicht sagen; mit AuSnahme einer rein rothen Farbe kommen beinahe alle anbere vor. Bei vielen erscheint bie Haut mit Korttern unb Knoten besetzt, bie bistoeilen symmetrisch stehett unb in ber Re- gel Ausgange getoisser oberstachlicher Drfisen barstellen, zuntal bei Krolett, beren Hautabsonberungett je nach ber Species einen anberen Charakter anttehnten. Zur Nah- rung bienen Hauptsachlich Jusecten, Jnsectenlarven, Wfirmer, MolluSken, kleine Krustenthiere unb Rittgel- tofirmer, benn nur toenige unter ben ungeschmanzien Batrachiern haben eine so toeite Kehle unb so ansehtt- liche Korpergrohe, bag sie bem Beispiele ber grogten Kroten unb ber Pipa folgen unb kleine Satigethiere, toie junge Spitzmause unb Maultofirfe, auf einen Bissen verschlingen konnen. Ihre Beute mug nicht alleitt lebett- big sein, sonbern auch sich betoegen; ein Laubfrosch schnappt nie nach einer ruhig basitzenben Fliege. In ber Familie ber Zungettlosen geschieht bie NahrungSauf- nahnte einfach burch bie Betoegung bes Unterkiefers. Den anberen bient bie Zuttge zur Ergreifung ber Beute, inbem sie grofi unb mit klebrigem Schleime fiberzogen ist, weit heraus geklappt toerben kann unb mit Sicher- Heit bas vorfiberziehenbe Jnsect trifft unb erhascht. Die Familie ber Krolett entbehrt bie Zahtte ganz, in ben att- beren sinb sie wohl vorhanben, inbefsen sehr klein, schtoach unb nteistens von gleicher Hohe unb Gestalt. Die so- gettannten Bufonilen ober Krotensteine sinb keinestoeges versteinerle Zahtte von Krolen , sonbern gehoren unter- gegangenen Fischgaltungen an, bie ben jetztlebettben Seetoolfen unb Brassen vertvaubl maren. Mehrentheils fehlen bie Zahtte int Unterfiefer, bilven aber bei ben eigenllichen Froschen int Oberkiefer eine lange Reihe unb am Gaunten symmetrische Gruppen. Eine kurze Spetserohre ffihrk zu bem ziemlich Hatttigen Magen. Der Darntcanal ist am ausgebilbelett Thiere kurz, an bem noch unverwanbellen Hingegen sehr lang. Wie bei Schilbkroten besteht auch hier bie Athmung in einent Hinabtofirgen ber itu Rachen aufgenotittttenen unb abge- sperrlen Luft, benn bei vollstanbigem Mangel an Rippen kann Athmung nicht durch Ausdehnung des Brustkastens erfolgen. Uebrigens vertttOgen Frssche langere Unter- brechung des Lithittens ohne Schaden ausztihalten und geralhen toahrenb des WinterschlafeS in einen Zustand so unvoklkommenen Lebens, dag ihnen bie Berfihrung bes untgebenben Wassers bie ganz entzogene Luftalh- mung ersetzl. Int Larvenaller haben sie toie alle anbere Batrachier augerlich angebrachte Kienten. Eine Urin- blase fehlt ihnen, benn toas Stoantnterdam an ben Fro- schen als solche ansah, ist ein Magazin zur Aufbewah- rung von einer bem bestillirlett Wasser ahnlichen Flfis- sigkeil, toelche ber Korper bereilet unb nothigenfalls toieber aufnimnil unb zur Berbunstung vertoenbet, toenn es barauf ankommi, eine niebere Temperatur auf ber Oberstache zu erzeugen alS Wehr gegen Sugere Hitze. Unter allen Batrachiern bilben bie in bie erste Uttlerorb- nuttg gehorenben bie zahlreichste Abtheilung; sie zerfal- len in brei beutlich geschiebene Familien unb in eine Reihe von Gattungen, bie man, toeil sie zum Theil au- Herorbentlich viele Arten begreifen, vielfach zerfallt Hat, ohne inbefsen burch solche Zersplilterung ber Wissenschast toesentlich zu nfitzen. Erste Familie. Zunc; e n1 o s c. Den toenigen bieser Familie angehorenben Batra- chiertt fehlt bie 3unge ganz; fie haben augerbent einen besottberS flachen Kopf, autzerlich nicht bemerkbares Tromntelfell, bent Kiefernranbe sehr genaherte Attgen; an ben Vorberffigen kurze, vollig freie Zehen, an ben Zehen ber sehr enttoickelten Hinterffihe Hingegen ansehn- liche Schtoimmhaute. Die Arten finb auslanbisch unb in toarmen Zonen Heimisch. 1• Wabeiikriite. (Pipa.) Gattung scharakter: Kiefern zahnlos; Augen bem Ranbe bes Oberkiefers sehr genahert; Zehen ber Vorberffihe kurz unb bunn, vorn in vier kleine Spitzen gespalten; Zehen ber Hinterffihe nagelloS. 1. Die futinamif^e æabcnfrote. (Pipa dorsigera.) gig. 2290 — 2292. Die ganze groge Clafse ber Reptilien hat schtoerlich ein zweiteS Beispiel beS hahlichen, ja scheuhlichen Att- sehetts aufzutoeisen, toelches an ber Wabenkrote jeben Beobachter antoibert. Zu ben unformlichen Umriffen bes beinahe viereckigen Korpers gesellt sich eine unter Wirbelthieren beispiellose Plattgebrficktheit besselben unb eine schmutzig braune, burch ihre periobtsche Unt- gestaltung Ekel erregenbe Haut. Ztoischen bent breiten Kopfe unb bem Rumpfe fehlt jeber Unlerschieb, toahrenb bie kleinett an einent ungetoohnlichett Orte stehenben Augen glotzenb unb fast unbetoeglich Hervorschauen. Aufenthalt in bfisteren Walbsfimpfen, langsatttes, unge- schicktes Kriechen am Boden und ein schtoefeliger Ge- ruch, toelchen mindestens das Maunchen verbreitet, ver-