Kosmos I
Udkast til en physisk Verdensbeskrivelse.
Forfatter: Alexander Von Humboldt
År: 1855
Serie: Kosmos
Forlag: Paa F. H. Eibes Forlag.
Sted: Kjøbenhavn
Sider: 162
UDK: 50 Gl.
DOI: 10.48563/dtu-0000107
Første bind. Oversat af C. A. Schumacher.
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1799 und 1833, vielleicht auch 1832, ging die Erde durch einen
solchen dichten Schwarm: in andern Jahren, so wie auch 1831, 1834
und 1836, begegnete sie nur.einzelnen, wenn gleich vielen Sternschnup-
pen-Asteroiden. Vielleicht gehen mehrere solcher dichteren Schwärme
auf dieser Straße einher: vielleicht aber müssen die Erdbewohner jetzt
bis 1867 warten, ehe sie dies merkwürdige Phänomen in seiner ganzen
Pracht, die es 1799 und 1833 halte, sich wieder erneuern sehen. Allein
auch in der Zwischenzeit bleibt es höchst wichtig, daß die Naturforscher
aller Länder in den benannten Novembertagen jedes Jahres aus die jedes-
malige Erscheinung Dieser periodischen Sternschnuppen, wie man sie mit
Recht zur Unterscheidung von den das ganze Jahr hindurch sporadisch vor-
kommendeu genannt hat, die sorgfältigste Aufmerksamkeit richten. Ich
sage mit Bedacht „aller Länder": den einzelnen Gegenden können Wolken
und Tageshelle dies schöne Schauspiel leicht ganz oder doch größten Theils
entziehen".
„Der scharfsinnige Biot hat bei dieser Gelegenheit eine ganz neue
Hypothese über die Sternschnuppen vorgetragen. Er will sie, wie ehe-
mals Mairan die Nordlichter, aus dem Zodiacallichte herleiten. Schon
Cassini glaubte, daß dies Zodiacallicht aus einer ungeheuren Menge
ganz kleiner Planeten bestehe, die nahe der Ebene des Sonnenäquators
um die Sonne kreisen. Nachher wollte man diese Lichterscheinung für
die Atmosphäre der Sonne halten. Allein der große Laplace bewies,
daß eine Atmosphäre der Sonne nach den Gesetzen der allgemeinen
Schwere nicht die so abgeplattete, linsenförmige Figur, die das Zodiacal-
licht Hal, annehmen, und sich bei weitem nicht mal bis zum Merkur er-
strecken könne, da das Thierkreislicht, wenigstens noch ost, über die Erd-
bahn hinausreicht. Laplace glaubte also mit Cassini, daß das Zodia-
eallicht aus Moleeülen bestehe, die nach planetarischen Gesetzen um die
Sonne circuliren. Nun sagt Biot, befindet sich die Erde in den ersten
Tagen des Novembers in der Nähe des aufsteigenden Knotens dieser die
Sonne inebelfleckenartig einschießenden Umgebung; es können also die
Moleeülen, woraus sie besteht, da sie noch über die Erdbahn hinausragt,
in den Dunstkreis der Erde gerathen, und werden dann die Sternschnup-
pen bilden".
„Es verstattet hier der Raum nicht, diese Biotsche Hypothese um-
ständlich zu wiederlegen. Ich will nur bemerken, daß auch hier schon
- die so zuverlässig beobachtete relative Geschwindigkeit der mehrsten Stern-
schnuppen gegen die Erde, von 4, 5 und mehr Meilen in der Secunde,
die Erklärung derselben durch diese angenommen, nach planetarischen Ge-
setzen rechtläufig um die Sonne circülirenden Partikelchen des Zodiaeal-
lichts ganz unmöglich macht: aller andern Unwahrscheinlichkeiten und
Schwierigkeiten einer solchen Voraussetzung, auch des Umstandes, daß