Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Das anbrechende Zeitalter der Eifenbahnen brachte die Wendung zum Befferen, und
eine glückliche Erfindung auf dem Gebiete der Friedensinduftrie, die Herftellung des
ungerchweißten nahtlofen Eifenbahn-Radreifens, verfchaffte Alfred Krupp die Mittel,
die erforderlich waren, um in langwierigen Verfuchen dieVerwendung des Gußftahls zur
Herftellung von Gefchütjen zu betreiben. Das Werk entwickelte fich zur Kanonenfabrik
und gewann in rafchem Aufblühen feine große Bedeutung für die Waffenausrüftung
und damit für Anfehen, Größe und Machtftelkmg unferes Vaterlandes. Es ift eine denk-
würdige Fügung, daß die Entftehung der Kruppfchen Fabrik und die Geburt von Alfred
Krupp in die Zeit fallen, die nach Jahren tieffter Erniedrigung der deutfchen Nation die
Grundlagen der Wiederaufrichtung gefchaffen, die Keime der Wiedergeburt zur Reife
gebracht hat, und daß das Aufblühen des Werkes zu Beginn der 50er Jahre unmittelbar
auf jene bewegte Zeit folgt, die in das Herz des deutfchen Volkes den Gedanken und die
fefte Zuverficht auf ein einiges Vaterland gepflanzt und damit den Boden bereitet hat,
auf dem die Männer der Tat, als die Zeit gekommen war, das Einigungs werk vollenden
konnten. Diefer politifchen Entwicklung war die Kruppfche Fabrik vorausgeeilt; fie war
längft eine induftrielle Großmacht geworden, als unter dem Donner der Kruppfchen
Gefchütje das Deutfche Reich zuCammengefchmiedet wurde. Diefes Voranfchreiten ift
in befonderem Maße zu bemerken, wenn die Bedeutung Krupps für das Heraustreten
des deutfchen Gewerbefleißes auf den Weltmarkt, für die Beteiligung der deutfchen
Induftrie am Welthandel gewürdigt wird. Es ift vor allem die Firma Krupp gewefen, die,
lange bevor Deutrchland zur politifchen Großmacht fich auffchwang, allerorten auf
induftriellem Gebiete die Ehre des deutfchen Namens zur Geltung brachte und fo zum
Pionier und Bahnbrecher für den Siegeslauf der deutfchen Induftrie in allen Teilen des
Erdballs ward. Auch auf dem Gebiete der fozialen püiTorge, in Einrichtungen zum
Wohle der Werksangehörigen, hat die Firma Krupp frühzeitig neue und vorbildliche
Bahnen eingefchlagen nach dem fchönen Worte von Alfred Krupp: «Der Zweck der
Arbeit foll das Gemeinwohl fein.» Um nur eines zu erwähnen: eine Kranken- und
PenfionskafTe, welche Vorforge traf für Krankheit, Unfall, Invalidität, Alter und Tod,
wurde auf der Gußftahlfabrik fchon in den 50er Jahren begründet und mit erheblichen
Zufchünen derFirma ausgeftattet. Und als feinerzeit die deutfche Arbeiterverficherungs-
gefe^gebung in Angriff genommen wurde, da hat kein Geringerer als pürft Bismarck
es anerkannt und ausgefprochen, daß die erprobten Kruppfchen Kaflen ihm als Anhalt
für die Schaffung ähnlicher Einrichtungen dienen würden, und daß ihre Statuten bei
den im Gange befindlichen gefe^geberifchen Vorarbeiten berückfichtigt werden follten.
Bis zum heutigen Tag ift die Förderung der Wohlfahrt der Werksangehörigen in leib-
licher und geiftiger Hinficht von den Inhabern der Firma ftets als eine ihrer oberften
Pflichten betrachtet worden. Ak Friedrich Alfred Krupp — geboren 1854, geftorben
1902 —eines frühen Todes verblich, da hinterließ er ein in technifcher, finanzieller und
organifatorircher Hinficht wohlgefeftigtesWerk, das fein kluger Sinn, leine tüchtige und
vornehme Art weit über die Grenzen des vom Vater Überkommenen hinausgeführt
und durch Betreten neuer Bahnen erweitert hatte.
Heute, beim Übergang in das zweite Jahrhundert ihres Begehens, liegt die Fabrik in der
Hand der vierten Generation, die gewillt ift, diefes großeWerk, den Überlieferungen der
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