ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
________________ ________ _________________________ __________________ ________ ab und fchickte die Läufe mit dem Bemerken zurück, es könne davon kein Gebrauch gemacht werden, da die gegenwärtigen Läufe allen billigen Anforderungen entfprächen und kaum etwas zu wünfchen ließen. Es tollte aber nicht lange dauern, bis dergußftählerne Gewehrlauf zu feinem Rechte kam. Als in der zweiten Hälfte der 40er Jahre erhöhte Anforderungen an die Leiftungen des Zündnadelgewehrs geftellt wurden, genügten die eifernen Läufe nicht mehr. Dreyfe bezog deshalb im Jahre 1847 von Krupp kohlenftoff- armen Gußftahl in maffiven Stangen; er verzichtete auf das Hohlfchmieden durch Krupp und bohrte felbft die Stangen aus. Die mit folchen Läufen angeftelltenVerfuche hatten den Erfolg, daß in Preußen feit Anfang der50er Jahre nur noch Läufe aus Gußftahl für Militär- gewehreVerwendung fanden. Den verdienten Gewinn hat aber Krupp von der Einführung des Gußftahls in die Gewehrlauffabrikation damals nicht gehabt; diefer fiel im wefent- lichen feinen Konkurrenten zu, die fofort zum Ausbohren der Stangen übergingen, wäh- rend Krupp zu lange an dem Ichxvierigeren Verfahren des Hohlfchmiedens fefthielt. Krupp hat das Bohrverfahren fpäter gleichfalls angenommen, und noch heute liefert das Krupp- fche Stahlwerk in Annen einenTeil der Gewehrläufe für die preußifche Heeres Verwaltung. Es fcheint, daß Krupp damals derGewehrlauffabrikation überhaupt keine große Bedeu- tung mehr beigemefTen hat; fie war ihm nur derVorläufer und die Probe im kleinen für die größeren Verfuche, welche dieVerwendung des Gußftahls zuGefchü^rohren bezweckten. Das Anerbieten an das preußifche Kriegsminifterium, ein Gefchü^rohraus Gußftahl zum Verfuch zu ftellen, wurde angenommen. Der Befcheid des Allgemeinen Kriegs- departements vom 22. April 1844 lautete: «...und wird Ihnen hiermit eröffnet, daß das unterzeichnete Departement nicht abgeneigt ift, die Koften für die Anftellung eines Ver- fuchs zur Darftellung eines Gefchü^es aus Gußftahl in der von Ihnen angegebenen Weife zu bewilligen, infofern folche nicht zu unverhältnismäßig hoch ausfallen. Sie mögen daher in forgfältige Überlegung nehmen, wie die desfallfigen Einrichtungen in möglich ft ökonomifcherWeife zu treffen find, ohne den Erfolg zu gefährden.» Die Anfertigung des Rohres zog (ich lange hin; erft im Sommer 1847 konnte es nach Berlin abgelchickt werden. Es war ein Spfündiges Rohr von 6,5 cm Seelenweite, zufammengefe^t aus einem gußftählernen Seelenrohrund einem mit den Schildzapfen verfehenen gußeifernen Mantel — die Herftelhmg eines maiïiven Gußftahlrohrs mit angerdimiedeten Schild- zapfen gelang erft fpäter -. Die Prüfung diefes erften Kanonenrohrs aus Gußftahl war im Juni 1849 abgefchlonen; fie hatte (ich auf Treffähigkeit, Abnü^ung und Haltbarkeit erftreckt und endete mit einem Gewaltverfuch, bei dem das Rohr gefprengt wurde. Die Artillerie-Prüfungs-Kommiiïion berichtete über diefen Verfuch u. a. wie folgt: «Die für die Haltbarkeit des Rohres Ib günftigen ErgebnifTe des Verfuchs laffen in dem Guß- ftahl des geprüften Rohres ein Material erkennen, welches durch Zähigkeit und Härte jedes andere bisher bekannte und in Gefchü^rohren verfuchte einfache oder legierte Metall übertrifft...Wie vorteilhaft auch dieVerwendung des Gußftahls zu Gefchü^- rohren erfcheinen mag, fo treten derfelben doch in den Koften des Materials unüberfteig- liche Hindernirte entgegen,.... fo daß jede Ausficht auf die Möglichkeit der Einführung folcherGerchü^rohre, namentlich von lehwereren Kalibern, dadurch benommen werden möchte. Außerdem wird noch der Umftand hierbei nachteilig, daß der Wert des alten Gußftahls in unbrauchbaren Rohren nur gering ift. Endlich dürfte noch unentfchieden 142 ___