Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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einer militarifchen Infpizierungsreife am 16. Juni 1853 der Kruppfchen Fabrik einen erften
Befuch abftattete. Nachdem das Gefchü^ eine Zeitlang im königlichen Schlöffe zu Pots-
dam geftanden hatte, überwies es der König gegen Ende des Jahres 1852 dem Zeughaufe
zu Berlin «zur forgfamen Aufbewahrung», wo es heute noch fteht. Von den beiden erften
auf der Gußftahlfabrik angefertigten Gefchü^en ift es das einzige, welches noch erhalten
ift. Inzwifchen wurden Verfuche gemacht, das Gefchü^rohr, dem man bisher nur ein
ftählernes Seelenrohr gegeben hatte, behufs Erhöhung feiner Leiftungsfähigkeit mit den
Schildzapfen aus einem Block mafliv zu (chmieden. DerVerfuch gelang im Jahre 1854, und
von dieferZeit an fertigte die Fabrik die kleineren, (pater auch größere Rohre als Vollrohre,
bis in den Jahren 1865/67 mit der Ring- und Mantelkonftruktion eine weitere Erhöhung
derLeiftungen derGußftahlkanonen erreicht wurde. Das erfte maiïïv gefchmiedete Guß-
ftahlrohr, ein 6-Pfiinder, wurde im Jahre 1854 für die Allgemeine Deutfche Induftrie-
ausftellung in München angefertigt. Die Ausftellungen in London und München trugen
wefentlich dazu bei, weitere Kreife auf die Kruppfche Gußftahlkanone aufmerkfam zu
machen. In den folgenden Jahren bezog eine Reihe von deutfchen und ausländifchen
Staaten einzelneVerfuchsrohre. Bald wurden auchVeiTuchsergebnifTe veröffentlicht, und
namentlich machte eine Veröffentlichung des Oberftleutnants Orges im Jahre 1855 über
die ErgebnifTe eines Gewaltverfuchs mit einem von Krupp nach Braunfchweig gelieferten
12pftindigenGußftahlrohrAufrehen in der ganzen Welt. Das für dieAusftellung in Mün-
chen angefertigte Rohr wurde im Jahre 1856 mit 2000, fpäter nach Umwandlung in einen
gezogenen Vorderlader des Bogenzugfyftems noch mit weiteren 239 Schuß erprobt und
vergeblich zu fprengen verfucht; es ging aus allen Proben ohne Belchädigung hervor und
wurde fchließlich im Jahre 1867 zum Vergleich der Güte des Gußftahls mit einem Guß-
ftahlrohr, das aus einer andern Fabrik bezogen worden war, in der Augsburger Mafchinen-
fabrik unter dem Rammbär zertrümmert, wobei in dem Bericht «die ausgezeichneten
Eigenfchaften, die Zähigkeit, Fertigkeit und Gleichmäßigkeit des Kruppfchen Gußftahls»
rühmend anerkannt wurden. Eine 12pfündige Granatkanone, die Krupp 1855 auf der
Weitaus ftellung in Paris ausgeftellt hatte, wurde in Vincennes mit 3000 Schuß ohne be-
merkenswerte Abnutzung erprobt. Diefes Ergebnis veranlaßte den franzöfirchen Kriegs-
minifter, noch zwei folcher Rohre bei Krupp zu beftellen, um zu prüfen, ob jenes Ergebnis
nicht etwa nur die Leiftung eines ausnahmsweife gut gelungenen Rohres fei. Beide Rohre
wurden 1857 in Vincennes mit gleich ausgezeichnetem Erfolg erprobt. Die franzöfilche
Regierung Richte darauf mit Alfred Krupp wegen Errichtung eineröußftahlfabrik in Frank-
reich Verhandlungen anzuknüpfen; die Sache Geheiterte jedoch an der ablehnenden Hal-
tung Alfred Krupps. Auch in Rußland fanden die von Krupp im Jahre 1856/57 gelieferten
Gefchü^rohre, ein 12-Pfünder-Rohrund ein 60pfündiges Mantelrohr, volle Anerkennung.
General von Todleben, der berühmte Verteidiger von Sebaftopol, fchrieb darüber an
Alfred Krupp: «Die dem ruHifchen Gouvernement von Ihnen gelieferten 1 Stück Gußftahl
12-Pfünder und 1 Stück 60-Pfünder (mit gußeilernem Mantel) find Schießproben unter-
worfen worden. Der 12-Pfiinder hat 4000 SchüfTe mit voller Ladung ausgehalten, ohne
daß die geringfteBeTchädigung in der Seele wahrzunehmen ift. Diefes Gelchü^ ift als Selten-
heit im Artillerie-Mufeum aufgeftellt. — Aus dem 60-Pfünder hat man bisher 900 Schuß
mit demfelben Erfolg gemacht. — Die Verfuche werden fortgefe^t.» Das 12pfündige