ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
hammer nicht mehr teilgenommen. Es waren kleine Öfen von 5 bis 9Tonnen täglicher Leiftung, die noch aus der alten Zeit des Holzkohlenbrandes (lammten und diefer Be- triebsweife, wenn auch infolge der Cchwierigen BefchafFung guter Holzkohlen teilxveife mit Kokszugabe, treu geblieben find. Dementfprechend war auch ihre Jahresproduktion eine fehr geringe, und erft nach dem Ankauf weiterer Hüttenwerke in günftigerer Lage nahm die Eifenerzeugung der Kruppfchen Hochöfen zu Beginn der 70er Jahre einen größeren Umfang an. Die veralteten Öfen auf dem Oberhammer und in Sayn traten feitdem naturgemäß noch mehr zurück, und im Jahre 1878 kamen fie ganz außer Betrieb. Damit hörte das Schmelzen mit Holzkohlen auf den Kruppfchen Hütten endgültig auf. Die Notwendigkeit größerer Roheifenbezüge [teilte fich für Krupp erft mit der Auf- nahme des BefTemerverfahrens ein. DieVerfuche, flüfligen Stahl auf andermWege als im Tiegel zu erzeugen, hatten in den 50er Jahren zu den erften Erfolgen geführt. Der Llchatiusftahl, der wie derGußftahl inTiegeln, aber aus Roheifen und Eifenoxyd-Erzen erfchmolzen wurde, machte befonders in Öfterreich und Frankreich ftarkes Auffehen und ließ eine Beeinträchtigung des dortigen Àbfa^es für denTiegelftahl befürchten, aber eine dauernde An wendung war auch diefer Erfindung nicht befchieden. Dagegen führten die Verfuche BefTemers, durch ein ganz neues Verfahren flüfïîgen Stahl aus Roheifen zu ge- winnen, eine förmliche Revolution in derStahlinduftrie herbei. Bei dem älteren Stahlfrifch- verfähren ließ man das auf dem Herde gefchmolzene Roheifen durch den Gebläfewind tropfen, der neben der eifenoxydreichen Schlacke frirchend auf das im Herd fich an- fammelnde Eifen wirkte. BefTemer dagegen preßte den Gebläfewind durch das in einem eifernen birnenförmigen Konverter enthaltene flüdige Roheifen hindurch und machte die wichtige Entdeckung, daß bei diefer Art der Entkohlung eine fo große Temperatur- erhöhung erreicht wird, daß der gefrifchte Stahl trots feiner höheren Schmelztemperatur ohne weiteren Aufwand von Brennftoffen flüfiig bleibt. Damals nahm man an, daß diefe Temperaturerhöhung wcl'entlich durch Verbrennung von Eifen- und Kohlenftoff entftehe; heute wiflfen wir, daß fie vor allen Dingen auf die Oxydation von Silizium und auch von Mangan zurückzuführen ift. Ohne Anwendung von mehr Brennmaterial, als zum vorherigen Einfchmelzen des Roheifens nötig war, erhielt BefTemer unter Umgehung der alten FrifchprozefTe und desTiegelfchmelzens direkt vergießbaren Stahl. Alfred Krupp wurde 1855 durch feinen englifchenVertreter Longsdon von den erften Erfolgen Beffemers unterrichtet und zögerte nicht, fich die Anwendung des Verfahrens in Deutfchhnd zuerft zu fichern. Er kannte die Eigenfchaften des neuen Stahles noch nicht, aber wenn fich diefer demTiegelftahl gleichwertig zeigen würde, fo mußte er befürchten, durch das neue, ungleich wohlfeilere Verfahren in den LebensintereHen feiner Fabrik getroffen zu werden. In diefer Lage handelte er ralch und entlchloHen. Schon im April 1856 Richte er, von BefTemer dazu ermächtigt, für fich ein Patent auf defTen Erfindung in Preußen nach, wurde jedoch abfchlägig befchieden. Da aber mehrere Jahre vergingen, bis BefTemer die Grundlagen feines Verfahrens, vor allem die Anwendung eines möglichft phosphor-und Ichwefelfreien Roheifens, richtig erkannte, fo erlitt auch Krupp durch jenen ablehnenden Befcheid keinen Schaden. Er hatte inzwifchen dieVerfuche BefTemers auf- merkfam verfolgt, feit 1859 neue Verhandlungen mit ihm eingeleitet und 1860 Uhlenhaut und EichhofF zum Studium des Verfahrens nach England gefchickt Nach ihrer Rückkehr 165