Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Eiïen im Jahre 1800
VOR HUNDERT JAHREN
Jk Ls Friedrich Krupp den Entfchluß zur Begründung einer Gußftahlfabrik faßte, da
/ % wagte er (ich an eine Aufgabe, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf dem
JLJb europäirchen Feftlande zwar viel umworben, aber noch nirgends praktifch ge-
war. Die Frage der heimifchen Gußftahlerzeugung lag gewiffermaßen
in der Luft, nachdem Napoleon die geTarnte Wirtfchaftspolitik des Feftlandes unter
die Devife «Los von England» geftellt hatte. Seit Jahren war man hier und da mit
Verfuchen zum Schmelzen des Stahles nach englifchem Vorbilde befchäftigt, aber nur
einer einzigen Unternehmung, den Brüdern Poncelet in Lüttich, war es kurz vor dem
Beginn der KruppTchen Verfuche gelungen, das Erreichte zu praktifcher Bedeutung aus-
zugeftalten. Im übrigen war die fabrikmäßige Erzeugung des Gußftahls noch immer
das feit Jahrzehnten ftreng und erfolgreich bewahrte Geheimnis Englands.
Begünftigt durch reiche Erz- und Kohlen [châtie, durch technifche Überlegenheit
und unbegrenzte Mittel, hatte die englifche Eifeninduftrie im Laufe des 18. Jahrhun-
derts einen Vorfprung vor der des peftlandes gewonnen, den fie durch alle Hilfsmittel
einer fortfchreitenden Technik und einer zielbewußten Handelspolitik aufrecht erhielt.
Seit Jahrhunderten war man beim Schmelzen, prifchen und Recken des Eifens auf die
Holzkohle als Brennftoff und auf das WafTer ak Antriebskraft der Gebläfe und Hämmer
angewiefen und dadurch auf einen weit zerftreuten Kleinbetrieb befchränkt geblieben.
In England gelang es zuerft, beim Hochofenprozeß die immer teurer werdende Holz-
kohle durch den Koks zu erfetjen, defTen Härte es ermöglichte, mit großem Ofeninhalt
zu arbeiten, während Fein niedriger Preis der englifchen Roheifenerzeugung eine ganz
neue Grundlage gab. Ak eine Erfindung von ebenfo großer Bedeutung kam noch die
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