Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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fie ift auch darin zu Puchen, daß die Konrumanftalt in der Großftadt Eflen, deren Ein-
wohneiTchaft zur Hälfte aus Angehörigen der KruppTchen Werke befteht, in ftarkem
Maße als preisregulierender Faktor wirkt, der namentlich in den Zeiten der Hochkon-
junktur bei rafcher Zunahme der Bevölkerung ein Schu^ ift gegen unangemefTene und
übertriebene Erhöhungen derWarenpreife.
InVerbindung mit dem Wohnungsbau zu Anfang der 70er Jahre ftand die Begründung
einer fimultanen Volksfchule durch Alfred Krupp. Sie wurde in der Nähe der Kolonie
«Cronenberg» erbaut und umfaßte je acht Klaffen für Knaben und Mädchen. Der fimul-
tane Charakter, den diefe Schule in der beginnenden Zeit des Kulturkampfes erhielt,
wurde bis zum Jahre 1905 feftgehalten. Dann wurde die Schule bei der Eingemeindung
derweftlich derGußftahlfabrik gelegenen Gemeinde Altendorf von derStadt Effen über-
nommen. Schon vorher hatte Krupp in der Gemeinde Altendorf, deren Leiftungsfähigkeit
nur gering war, eine Reihe vonVolksfchulgebäuden errichtet und der Gemeinde zum Ge-
brauch überlaffen, um der Überfüllung derGemeindelchulen zu fteuern. Heute find alle
diefe Schulen an die Stadt Effen übergegangen. Dagegen wird die im Jahre 1875 be-
gründete Induftrierchule heute noch von der Firma unterhalten. Es ift dies eine Frauen-
Arbeitsfchule, welche die Aufgabe hat, Mädchen über 14 Jahre und Frauen in allen
weiblichen Handarbeiten, namentlich im Hand- und MaCchinennähen, im Kleidernähen
und Sticken, in kunftgewerblichen Arbeiten und im Plätten gründlich auszubilden, und
zwar nicht nur für Zwecke des eigenen Hauswefens, fondern auch zur Förderung der Er-
werbsfähigkeit. Die Schule ift in erfter Linie für Werkszugehörige beftimmt. Es werden
jedoch, foweit die Räume und Lehrkräfte es geftatten, auch andere Schülerinnen zuge-
laflen. Die Schule befindet (ich feit dem Jahre 1907 in einem für fie errichteten Neubau;
die Zahl der Schülerinnen beträgt zurzeit rd. 380. Für IchulpflichtigeTöchter von Werks-
angehörigen beftehen noch Handarbeits (chilien, in denen im Stricken, Häkeln und Nähen
Unterricht erteilt wird. Die Schulen werden zurzeit von etwa 3500 Kindern befucht; der
Unterricht findet zweimal in der Woche ftatt.
Im Jahre 1877 wurde der Lebensverficherungsverein gegründet. Er hat den Zweck,
die Ausbreitung der Lebensverficherung unter den Angehörigen der Fabrik zu fördern
und als Vermittler dieVerficherungsnahme felbft zu erleichtern. Gleichzeitig wurde eine
Kaffe eingerichtet, welche durch Gewährung von Rabatt auf die Prämien die Lebensver-
ficherung für die Werksangehörigen verbilligen und in Notfällen die Aufrechterhaltung
der Verficherung durch Vorfchüne oder zeitweilige Bezahlung der Prämien ermöglichen
foll. Mit einer Reihe von Verficheningsgefclirchdften wurden Verträge abgefchlofren; die
dabei erzielten Vergünftigungen fließen in dieVereinskafTe. Der Verein hat außerordent-
lich fegensreich gewirkt Durch feine Vermittlung find im ganzen17045Verficherungen mit
35877500 M. Kapital abgerchloffen worden, und in 2477Fällen find im ganzen3927200 M.
fällig geworden. Zurzeit find 9431 Policen mit 22170400 M. Kapital vorhanden, und es
wird auf die Prämien der Mitglieder ein Rabatt von 5 bis 8 Proz. aus derVereinskaffe ge-
währt. An Llnterftütjungen zur Aufrechterhaltung der Policen wurden im lebten Jahre rd.
10000 M. verausgabt. Alfred Krupp, welcher auf die Wichtigkeit der Lebensverficherung
fchon in demGeneralregulativ von1872 eindringlich hingewiefen hatte, brachte demVerein
fein befonderes InterefTe entgegen und überwies ihm fofort ein Kapital von 50000 M.
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